September 2025
„Auf jede Einzelne kommt es an“
10. Jahrgang schließt „Kirche im Mentoring“ erfolgreich ab
Augsburg, 24.09.2025. Mit einem Festakt im Tagungshaus St. Ulrich in Augsburg endet der zehnte Jahrgang des Programms „Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“, der aus zwei Mentoring-Gruppen bestand: Nachdem die erste Gruppe des Jahrgangs 24/25 im Mai verabschiedet wurde, schloss nun auch zweite Gruppe ihr Mentoring-Jahr ab. Damit haben inzwischen rund 240 Frauen von der persönlichen Begleitung, dem erlebten „Führungshandwerk“ und dem entstandenen Netzwerk über Diözesan- und Organisationsgrenzen hinweg profitiert.
Die 16 Frauen wurden aus sieben deutschen (Erz-)Bistümern, einem Diözesancaritasverband und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken in das Mentoring entsandt. Sie präsentierten am Dienstagabend unter dem Motto „Wind unter die Flügel“ ihre Mentee-Projekte. Während des Festaktes mit Mentorinnen, Mentoren und den Mitgliedern der Programmsteuerungsgruppe gab die Laudatorin Dr. Claudia Lücking-Michel den Mentees gute Wünsche und einen Auftrag mit auf den weiteren Weg: „Auf jede Einzelne von Ihnen kommt es an. Jede kann etwas anders und besser machen und eine Veränderung anstoßen“, so die Geschäftsführerin von AGIAMONDO und ehemalige Bundestagsabgeordnete. „Loten Sie die Grenzen des praktisch kirchlich Möglichen aus und überschreiten Sie diese in vorauseilendem Gehorsam – tun Sie das Mögliche und hören Sie nicht auf, das Nötige einzufordern.“
Die Projektpräsentationen zeigten die vielfältigen Bereiche, in denen die beteiligten Nachwuchskräfte bereits Führungserfahrungen in der Kirche gemacht haben. Die Bandbreite der Projekte reichte von der Neuorganisation der Pfarrarchive über die Einführung von Klimaschutzprogrammen bei der Caritas bis zur Etablierung von Bewegungsförderprogrammen in kirchlichen Kindergärten.
„Auch weniger verbreitete Leitungsmodelle in Betracht ziehen“
Die Leiterin der Hauptabteilung Seelsorge im Bischöflichen Generalvikariat Augsburg, Angelika Maucher, formulierte im Gespräch mit den Teilnehmerinnen, was für gute Führung in der Kirche unabdingbar sei: „Es muss sichtbar werden, dass auch verschiedene Führungsstile wertvoll sind und unterschiedliche Leitungsformen gewollt sind.“ Sie ermutigte die Mentees, auch Leitungsmodelle in Betracht zu ziehen, die bislang weniger verbreitet sind.
„Was ich an diesem Jahr geschätzt habe, war der Austausch über die diözesanen Grenzen hinweg“, so Mentee Katharina Bauer aus dem Erzbistum München und Freising. Und weiter: „Als besonders wertvoll habe ich die Unterstützung durch die Intervisionsgruppe empfunden“. Ihr Resümee unterstreicht, wie wichtig es ist, ein starkes und überregionales Netzwerk mit anderen Teilnehmenden zu bilden.
„Seit zehn Jahren führen wir unser weltweit einzigartiges Mentoring inzwischen durch und wir stellen fest: Es wirkt. Das zeigen uns auch aktuelle Evaluationsergebnisse,“ so Birgit Mock, die Geschäftsführerin des Hildegardis-Vereins. „Es trägt zu einer Kulturveränderung auf individueller und struktureller Ebene bei. Durch die Beteiligung der diözesanen Personalverantwortlichen an der gemeinsamen Programm-Steuerung werden Anstöße aus dem Programm sehr konkret mit Prozessen in den einzelnen Bistümern und Verbänden verzahnt. Und die beteiligten Mentees steigen überdurchschnittlich häufig beruflich auf.“
Der neue Durchgang 2025/2026 startet am 29.09.2025 in Paderborn mit 23 Tandems. Für den Durchgang 2026/2027 könnten sich interessierte Bistümer und kirchliche Einrichtungen noch um Tandemplätze bewerben.
Allgemeine Information zu „Kirche im Mentoring“
„Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“, das Mentoring-Programm zur Steigerung des Anteils von Frauen in Leitungspositionen in der katholischen Kirche, wird seit 2015 vom Hildegards-Verein in Kooperation mit der Deutschen Bischofskonferenz durchgeführt und vom Bonifatiuswerk für die deutschen Bistümer unterstützt. Seit Start des Programms wurden insgesamt 239 Frauen aus 20 (Erz-)Bistümern, acht (Diözesan-)Caritasverbänden, sechs katholischen Hilfswerken sowie dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken in ihrem Weg in Führung in der katholischen Kirche gefördert.
Projekt “Mission:Success!” für Berufstätige mit Multipler Sklerose geht in die nächste Runde
Bewerbungen ab jetzt möglich
Bonn, 23.09.2025. Nachdem das im Januar 2025 gestartete von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung geförderte Pilotprojekt des Hildegardis-Vereins von den Teilnehmenden bereits als Erfolg bezeichnet wird, steht jetzt fest: Ab Januar 2026 geht das innovative Empowerment-Programm „Mission:Success! Erfolgreich im Beruf mit MS“ in die nächste Runde. Es richtet sich an Menschen, die mit Multipler Sklerose (MS) leben und damit weiter ein erfüllendes Arbeitsleben führen möchten. Bewerbungen sind ab jetzt möglich!
„Menschen mit MS, die weiterhin berufstätig bleiben wollen, bekommen bei Mission:Success! Antworten auf persönliche und berufliche Fragen“, sagt Dr. Eva Koch, Leiterin der Multiple-Sklerose-Projekte der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung. „Sie können sich austauschen, Mut fassen und beruflich weiterentwickeln – deshalb fördern wir diese Maßnahme im Rahmen unserer Initiative mitMiSsion sehr gerne weiter und hoffen, dass sich wieder viele bewerben werden.“
Die neurologische Erkrankung Multiple Sklerose trifft Menschen oft in einer besonders aktiven Phase des (Arbeits-)Lebens. Möglichkeiten, sich darüber auszutauschen, wie es auch mit dieser chronischen Krankheit im Beruf und mit der Karriere weitergehen kann, waren bislang rar. Diese Leerstellen füllt der Hildegardis-Verein mit dem online stattfindenden Programm „Mission:Success!“.
Erfahrungsaustausch, gegenseitige Stärkung und Beratung
„Wir leisten einen Beitrag dazu, dass Menschen mit MS ihr Arbeitsleben nach ihren persönlichen Zielen und Wünsche gestalten können. Das Projekt gibt den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich individuell weiterzuentwickeln und es öffnet Räume für Erfahrungsaustausch, gegenseitige Stärkung und Beratung,“ sagt Dr. Hannah Schepers, stellvertretende Vorsitzende des Hildegardis-Vereins. „Für das Transferprojekt im Jahr 2026 schreiben wir 24 Plätze für motivierte und engagierte Berufstätige mit MS aus, die an dem Projekt teilnehmen, ihren Arbeitsweg aktiv gestalten und das wachsende Mission:Success!-Netzwerk nutzen möchten.“
„Mission:Success ist genau das Programm, das wir uns selbst vor Jahren gewünscht hätten,“ sagen die beiden Expertinnen und Selbstbetroffenen Karen Schallert und Rebecca Gerwert Vaz de Carvalho. Gemeinsam mit ihnen bietet Mission:Success! eine abwechslungsreiche Palette an Unterstützungsmaßnahmen, die die professionelle Teilhabe und soziale Inklusion fördern. Beispiele sind Trainings, Gruppencoachings, Peer-Gespräche und die „M:S-Talks“, in denen Themen rund um Arbeit und Karriere mit MS beleuchtet werden. Ein zentraler Bestandteil ist zudem der Aufbau eines stärkenorientierten Netzwerks, an dem sich auch die bisherigen Teilnehmenden der Pilotphase (2024-2025) aktiv beteiligen.
Ab sofort und bis zum 15. November können sich Menschen mit MS um einen Platz im Projekt (Februar – Dezember 2026) bewerben. Weitere Informationen unter www.hildegardis-verein.de/projekte/mission-success.html.
„Es ist wichtig, dass Frauen an öffentlichen und gesellschaftlichen Entscheidungen mitwirken“
Bundestagsabgeordnete Winkelmeier-Becker bei FrauenForum zum Thema Mut des Hildegardis-Vereins
Siegburg, 13.09.2025 „Mut und Power“ wünscht Elisabeth Winkelmeier-Becker MdB Frauen, die sich gesellschaftlich und politisch engagieren. „Es ist wichtig, dass Frauen weiterhin an öffentlichen und gesellschaftlichen Entscheidungen mitwirken“, sagte die CDU-Politikerin aus dem Rhein-Sieg-Kreis und ehemalige Vorsitzende des Rechtsausschusses des Deutschen Bundestags. Sie sprach beim FrauenForum des Hildegardis-Vereins, das am Freitag und Samstag in Siegburg stattfindet.
Winkelmeier-Becker berichtete über ihre Motivation, seit 20 Jahren in der Politik zu arbeiten. In dem Zuge würdigte sie die Arbeit des Hildegardis-Vereins seit seiner Gründung im Jahr 1907: „Alle Frauen, die studiert haben, stehen auf den Schultern der Pionierinnen, die sich dafür eingesetzt haben, dass Frauen die Möglichkeit für akademische Bildung erhalten.“
In einer weiteren Keynote gab Nina Odenius, Multimediaredakteurin im Bildungsjournalismus, Einblicke in den Werdegang und Alltag einer blinden Journalistin. Motto des Netzwerktreffens ist „Wo Mut wächst und trägt – Christinsein in der Welt von heute“. Das FrauenForum mit mehr als 60 Teilnehmerinnen widmet sich aktuellen, interdisziplinären Fragen rund um Mut, Gleichstellung und gesellschaftliche Teilhabe von Frauen in Kirche, Politik, Medien und Gesellschaft.
„Seit 1907 setzt sich der Hildegardis-Verein pragmatisch und zukunftsorientiert für die Bildungswege von Frauen ein – in Kirche und Gesellschaft,“ sagte die Vorsitzende Charlotte Kreuter-Kirchhof. „Beim FrauenForum diskutierten wir aktuelle Themen, die Mut erfordern: gegen Diskriminierung, für Inklusion und offene Debatten in kulturellen, gesellschaftlichen und klimapolitischen Fragen – mit Blick auf die Geschichte mutiger Frauen von gestern und heute.“
Das FrauenForum ist das zentrale Netzwerktreffen des Vereins und findet alle zwei Jahre statt. In diesem Jahr präsentieren sich Teilnehmende aus vier Generationen und tauschen Erfahrungen aus, um solidarisch zu handeln und andere zu ermutigen. Das FrauenForum wurde durch eine Spende der Sparkasse KölnBonn unterstützt.
Mehr zum FrauenForum lesen Sie hier.
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Der Hildegardis-Verein setzt sich seit seiner Gründung 1907 für Gleichstellung und gerechte Teilhabechancen von Frauen ein. Er ist in der katholischen Kirche verwurzelt und steht zugleich für innovative Förderansätze. Zu seinen Angeboten zählen Mentoring-Programme, Inklusionsprojekte, zinslose Darlehen für Studium und Weiterbildung sowie aktuell ein Empowerment-Projekt für Berufstätige mit Multipler Sklerose. Der Verein fördert stärkenorientiert und begleitet Frauen entlang ihrer Bildungs- und Berufsbiografie. Alle Teilnehmerinnen erhalten Zugang zu einem großen, generationenübergreifenden Netzwerk. Die aktuellen Projekte sind „Kirche im Mentoring - Frauen steigen auf“, „InklusionsGuides – Der innovative Weg zu mehr Diversität im Unternehmen“ und „Mission:Success! Erfolgreich im Beruf mit MS“.