Mai 2023

FrauenForum "Hinaus ins Weite"

Einladung zum zum großen Netzwerktreffen des Hildegardis-Vereins

FrauenForum des Hildegardis-Vereins
vom 1. September 2023 (17 Uhr) bis zum 2. September (16 Uhr) im CJD in Bonn-Castell

Zur Pressemitteilung über das FrauenForum und zum Gruppenfoto (Stand: 2.9.2023)

Das FrauenForum
Im Verein ist ein Netzwerk von Frauen entstanden, die Verantwortung übernehmen in Gesellschaft, Politik, Kirche und in ihrem persönlichen Umfeld. Mit dem FrauenForum möchten wir einen inklusiven Raum eröffnen, in dem sich Frauen verschiedener Generationen begegnen können. Das erste große Netzwerktreffen fand 2015 statt. Beim FrauenForum kommen spannende Frauen zu Wort, die von ihren Wegen „hinaus ins Weite“ erzählen. Wir laden Sie ein zu persönlichen Begegnungen, zum Austausch, zu strategischen Planungen und zum Feiern eines von Frauen gestalteten Gottesdienstes. Wir freuen uns, dass das FrauenForum erneut in Kooperation mit dem Cusanuswerk stattfinden kann.

Programm

Freitag, 1.9.2023
14:00 Uhr: Mitgliederversammlung. Nur für Mitglieder!
16:30 Uhr: Anreise, Kaffee & Kuchen
17:00 Uhr: Beginn des FrauenForums
Begrüßung: Prof. Dr. Charlotte Kreuter-Kirchhof, Vorsitzende des Hildegardis-Vereins,
Grußwort: Prof. Dr. Georg Braungart, Leiter des Cusanuswerks
Keynote „Hinaus ins Weite“ mit Maria Herrmann, Theologin, forscht u.a. zu Innovation und Leadership, Hannover
18:30 Uhr: Abendessen
20:00 Uhr: Netzwerk-Abend: Austausch, Kennenlernen, ins Gespräch mit anderen Teilnehmerinnen kommen. Vorbereitet vom Vorbereitungsteam des FrauenForums

Samstag, 2.9.
8:00 Uhr: Frühstück
9:00 Uhr: Einführung ins Themencafé. Moderation: Alexandra Schmitz. Info zu den Thementischen folgt weiter unten.
9:30 Uhr: Erster Durchgang Themencafé
10:30 Uhr: Kaffeepause
10:45 Uhr: Zweiter Durchgang Themencafé
12:00 Uhr: Mittagessen
13:15 Uhr: Gruppenfoto
13:30 Uhr: Abschlusspodium mit Dr. Beate Gilles und Karen Schallert, Moderation: Alexandra Schmitz
14:30 Uhr: Kaffeepause
15:00 Uhr: Wortgottes-Feier vorbereitet vom Vorbereitungsteam des FrauenForums
16:00 Uhr: Ende des FrauenForums

Keynote
Große Teile der Gesellschaft in Deutschland befinden sich inmitten fundamentaler Transformationsprozesse. Dabei kann man schnell das Gefühl bekommen, im Klein-Klein stecken geblieben zu sein. Doch auch das Versprechen von der Weite ist eine Herausforderung. Denn: Wo ist die eigentlich, wie kommt man da hin und will man da wirklich sein? Maria Herrmann (Theologin, forscht u.a. zu Innovation und Leadership, Hannover) denkt darüber nach, was dabei helfen kann, Veränderung zu gestalten. Wie wichtig die Neugier dafür ist. Und warum man von den Zukünften nur im Plural sprechen kann.

Abschlusspodium
Auf dem Abschlusspodium diskutieren Karen Schallert (Führungskräfte-Coach, Expertin für Personalfragen, selbständig mit HandicapUnlimited, Königswinter) und Dr. Beate Gilles (Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz, Theologin, Bonn) darüber, wo Frauen sich bereits hinaus ins Weite gewagt haben und an welchen Stellen es noch Mut und Weite braucht, damit Frauen noch sichtbarer werden.
Sie bringen ihre Expertise aus ihren jeweiligen Wirkungsbereichen ein und verbinden so die Themen Frauen in Führung, Inklusion und Kirche miteinander. Alexandra Schmitz (Organisationsentwicklerin und Supervisorin, Köln) moderiert das Gespräch.

Themencafé
Das Themencafé besteht aus mehreren Thementischen, an denen Referentinnen Impulse geben und zum Austausch einladen. Sie können insgesamt zwei der angebotenen Thementische in zwei Durchgängen besuchen. Zwei weitere Tische sind offen für spontane Themen, die Sie mitbringen können.

  1. Weit(er)blick
    Fotowalk, der hinaus führt

    Wo erfahre ich Weite, auch oder gerade in der Enge der Stadt? Mit dieser Frage gehen wir raus und suchen mit den Augen und der Kamera nach dem Horizont und dem, was sich dahinter verbirgt. Mit Christina Wagner (Theologin und Pastoralreferentin, Bonn)
  2. Frauen & Frieden
    Friedensinitiativen weltweit

    Lange war Frieden ein selbstverständlicher Zustand, der seit dem Ukraine-Krieg gar nicht mehr so selbstverständlich ist. In diesem Themencafé wird von der Arbeit im Bereich Frieden und Versöhnung berichtet. Mit Friederike Repnik (Religionswissenschaftlerin und Beraterin auf Zeit für Umgang mit gewaltbelasteter Vergangenheit und Versöhnung bei Agiamondo e.V., Berlin)
  3. Gescheitert geht's weiter!
    Geschichten vom Scheitern
    Übers Scheitern sprechen wir nicht gerne; Erfolgsgeschichten sind uns lieber. Dabei liegen in unseren Geschichten vom Scheitern viele Ideen vom Anders-Machen und Neu-Machen. Dieser Thementisch lädt ein, den Fuck-up-Stories anderer zu lauschen, eigene zu erzählen und das Heitere im Scheitern gemeinsam zu entdecken. Mit Carolin Tombers, Sophia Trinks und Melanie Peschek
  4. Mut: Inspirationen und ErMUTigungen
    Zum Hinausgehen braucht es Mut! Wir erkunden zusammen, was Mut heißt, wo wir ihn finden und wo er (mehr) zum Einsatz kommen sollte. Vorbereitet Theresia Härtel, ehemalige Mentee von „Kirche im Mentoring“, Anna Katharina Frerichmann, Studendische Mitarbeiterin von „Kirche im Mentoring“ und Stephanie Feder, Projektleiterin von „Kirche im Mentoring“.
  5. Wagt sich Kirche ins Weite?
    Blick auf den Synodalen Weg

    An diesem Thementisch werden einige zentrale Ergebnisse des Synodalen Weges vorgestellt und gemeinsam besprochen. Dabei soll auch noch einmal auf den gesamten Prozess des Synodalen Weges und seine Fortführung geschaut werden. Mit Dr. Beate Gilles, Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz, Theologin, Bonn
  6. Sichtbar werden
    Zeigen, wer man ist

    Sich zu zeigen ist keine leichte Aufgabe. Wie man selbst sichtbar(er) werden kann, wird an diesem Thementisch ganz praktisch erprobt. Mit Ursula Hahmann, Geschäftsführerin von xiqit.de, Aachen
  7. InklusionsGuides erzählen
    Das innovative Projekt des Hildegardis-Vereins

    Bei den InklusionsGuides begleiten Studentinnen und Akademikerinnen mit Behinderung als Guides ein Unternehmen und bieten ihre erfahrungsbezogene Expertise an. Am Beispiel der Polizei Bonn zeigt der Thementisch, was bei der Formulierung von inklusiven Stellenausschreibungen und der Ausgestaltung von flexiblen Arbeitszeitmodellen möglich ist. Mit Nina Odenius (InklusionsGuide bei der Polizei Bonn, Redakteurin bei der Agentur für Bildungsjournalismus, Düsseldorf) und Julia Schönbeck (studentische Mitarbeiterin im Projekt der InklusionsGuides, Studentin der Theologie, Göttingen)
  8. Frauen und Flucht
    Zwei Bonnerinnen aus Eritrea berichten

    Zwei Frauen aus Eritrea haben in unterschiedlichen Jahrzehnten ihre Heimat verlassen. Sie berichten, was „hinaus ins Weite“ für sie bedeutet. Mit Hiwet Tsegai und Gergishu Yohannes

Anmeldung

Beitrag für die Teilnahme am Frauenforum, inkl. aller Mahlzeiten:
Mitglieder: 60 €
Nicht-Mitglieder: 100 €
Studentinnen: 40 €

Werden Sie noch heute Mitglied im Hildegardis-Verein!
Den digitalen Mitgliedsantrag finden Sie hier: https://www.hildegardis-verein.de/files/uploads/hildegardis-verein-ab-2019/pdfs_und_word_dateien/Antrag-Mitgliedschaft_Hildegardis-Verein.pdf

Übernachtungen
Gerne buchen wir im CJD-Tagungshaus ein Einzelzimmer für Sie. Die Kosten für eine Übernachtung betragen 90 €. Zimmerbuchungen sind bei einer Anmeldung bis zum 1.07. sicher - im Anschluss nur bis zur Ausschöpfung des Kontingents. Bitte geben Sie bei der Anmeldung an, ob Sie ein Zimmer im CJD in Anspruch nehmen wollen oder keine Übernachtung im CJD brauchen. Wenn Sie mit einer Freundin/Ihrer Partnerin in einem Zweibettzimmer übernachten möchten, tragen Sie dies im Anmeldeformular in das Feld "Sonstiges" unter "Buchung eines Einzelzimmers" ein.

Anmeldeformular
Bitte nutzen Sie zur Anmeldung dieses online-Formular:
https://t1p.de/aalck

Tagungsort

CJD Tagungs- und Gästehaus, Graurheindorfer Str. 149, 53117 Bonn

Kinderbetreuung

Wir bieten während des FrauenForums Programm für die Kinder der angemeldeten Frauen an. Viele der gebuchten Zimmer haben noch ein zweites Bett, sodass Sie gerne mit Ihrem Kind anreisen können. Der Aufpreis für Übernachtung und Verpflegung variiert je nach Alter des Kindes zwischen null und 100 Prozent. Schreiben Sie es im Anmeldeformular in das Feld "Sonstiges" unter "Buchung eines Einzelzimmers" und wir melden uns bei Ihnen.

Kontakt

Hildegardis-Verein e.V.
Wittelsbacherring 9
53115 Bonn
Tel. +49 (0)228 96 59 249
E-Mail: post@hildegardis-verein.de

Einblick in die Vergangenheit des Hildegardis-Vereins

Die Geschichte hinter einem 90 Jahre altem Artikel

Bonn, 21.05.2023.

Über die frühen Jahre des Hildegardis-Vereins gibt es nicht mehr viele Originalquellen. Als 1945 die Geschäftsstelle in Aachen durch einen Bombentreffer zerstört wurde, konnte nur ein Teil der Akten gerettet werden. Umso schöner ist es, wenn wir durch die Forschungsarbeit anderer ab und an Hinweise auf Spuren aus unserer Vergangenheit bekommen. Einen kleinen Einblick konnten wir gewinnen, als sich Heide Inhetveen, emeritierte Professorin für Land- und Agrarsoziologie und Rurale Frauen- und Geschlechterforschung an der Universität Göttingen, bei uns meldete. Sie forsche über das Leben von Huberta Bronsart von Schellendorff (1892–1978) und sei in einem ihrer Artikel auf den ihr unbekannten Hildegardis-Verein gestoßen. Ich erzählte ihr etwas über den Hildegardis-Verein und sagte zu, in den mir verfügbaren bescheidenen Quellen nachzusehen. Frau Inhetveen erzählte mir etwas über Huberta Bronsart und versprach, ihren Verweis auf den Verein zuzuschicken.

Bronsart war vermutlich die erste Astronomie-Studentin in Deutschland, widmete sich dann aber der Biologie und promovierte 1919 in Heidelberg über eine Gattung von Schlauchpilzen. 1931 schrieb sie den Artikel „Die Studentin von heute“ für die Zeitschrift „Ins Leben hinaus: ein Buch für Mädel von heute“ über die Einführung des Frauenstudiums und die Herausforderungen für Studentinnen. Eine Kopie des Artikels mit einigen handschriftlichen Kommentaren sandte Heide Inhetveen uns wenige Tage später zu.

Darin schreibt Bronsart über die finanzielle Situation der Studentinnen von 1931: „Freilich muß viel wertvolle Kraft, die eigentlich zur Bewältigung geistiger Arbeit frei bleiben sollte, im Daseinskampf verbraucht werden.“ Sie zählt auf, dass es Einrichtungen gebe, die Darlehen gewährten, Arbeit vermittelten oder günstige Bücher und Instrumente besorgen könnten, aber nur eine davon nennt sie namentlich. „Teils gehen diese Einrichtungen von der Studentenschaft selbst aus, teils von wohltätigen Vereinen, wie zum Beispiel vom ‚Hildegardisverein‘, der sich eigens die Sorge für arme Studentinnen angelegen sein lässt.“

Mehr als ein Jahr nach diesem Austausch erhielt ich eine Mail von Heide Inhetveen: „Sehr geehrte Frau Lukassek, unser Kontakt ist schon lange her, aber heute habe ich die Freude, Ihnen das Erscheinen des Pionierinnenbuches mitzuteilen, in dem auch eine längere Biografie zu Huberta Bronsart von Schellendorff zu finden ist.“ Es handelt sich um das Buch „Passion und Profession. Pionierinnen des ökologischen Landbaus“ von Heide Inhetveen, Ira Spieker und Mathilde Schmitt. Mit seinen agrar- und frauengeschichtlichen Überblicken und 51 Porträts biet es auf 400 Seiten eine spannende Lektüre für alle, denen der Öko-Landbau und die Würdigung der weiblichen Anteile an der Fortschrittsgeschichte der Landwirtschaft ein Anliegen sei ist.

„Auch wenn wir über die Verbindung von Bronsart mit dem Hildegardis-Verein kaum etwas wissen, ist ihr Artikel doch auch ein Hinweis auf den Hildegardis-Verein (von dem ich bis zu dieser Recherche nichts wusste,“ schreibt Inhetveen. Wer sich für das im oekom-Verlag München erschienene Buch interessiert, findet weitere Informationen unter: https://www.oekom.de/buch/passion-und-profession-9783962382933.

Von Agathe Lukassek

"Arbeitsplätze müssen barrierefrei gestaltet werden"

InklusionsGuides des Hildegardis-Vereins zum Europäischen Protesttag am 5. Mai

Nina Becker, Sonderpädagogik-Studentin: „Ich wünsche mir, dass Menschen mit Beeinträchtigung nicht mehr als zusätzliche Belastung wahrgenommen werden, sondern als Bereicherung für alle. ..."

Bonn, 5.05.2023. Zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung fordern Studentinnen und Akademikerinnen mit Behinderung mehr Inklusion und bessere Möglichkeiten zur Teilhabe am ersten Arbeitsmarkt. „Arbeitsplätze müssen barrierefrei gestaltet werden, um die Inklusion von Menschen mit Behinderung zu gewährleisten,“ fordert Deniz Erbug, Studentin der Evangelischen Theologie an der Universität Mainz und InklusionsGuide bei der Universität des Saarlands.

„Nachdem ich im Studium eine Behinderung erwarb, musste ich plötzlich Kompetenzen immer wieder aufs Neue beweisen, die meinen nichtbehinderten Kolleg*innen automatisch zugesprochen werden,“ berichtet Hannah, eine Biotechnologin und InklusionsGuide bei der Personallösungen-Plattform jobvalley. Gerade das universitäre Umfeld, so Hannah, sei in den Bereichen Lehre und Forschung größtenteils weder inklusiv noch barrierefrei und zu oft geprägt von Vorurteilen und einem nicht mehr zeitgemäßen Leistungs- oder auch Begabungsbegriff, in dem Akademiker*innen mit Behinderung nicht vorkommen.

„Die Barrieren in den Köpfen müssen abgebaut werden, um eine gelingende Teilhabe von Menschen mit Behinderung im beruflichen und privaten Kontext zu ermöglichen,“ fordert Nina Odenius, Redakteurin bei DOMRADIO.DE und der Agentur für Bildungsjournalismus sowie InklusionsGuide bei der Polizei Bonn.

„InklusionsGuides“, das sind derzeit 14 Studentinnen und Akademikerinnen, die im gleichnamigen Projekt des Hildegardis-Vereins ein Jahr lang fünf Unternehmen und Institutionen beraten, um dort eine inklusive Arbeitskultur zu schaffen und dabei Frauen mit Behinderung gezielt in den Blick zu nehmen. Zum Europäischen Protesttag am 5. Mai haben fünf von ihnen ihre Forderungen zusammengefasst, um sie auf den Social-Media-Kanälen des Hildegardis-Vereins zu teilen. Bei ihren Treffen mit jobvalley, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, der Polizei Bonn, der Universität des Saarlandes sowie dem SV Werder Bremen überarbeiten die Guides Stellenausschreibungen, evaluieren Bewerbungsprozesse und sprechen über flexible Arbeitszeitmodelle.