September 2016

Kirche im Mentoring - Frauen steigen auf

AUFTAKT DES ZWEITEN MENTORING-ZYKLUS´ IN LEIPZIG

13.9.2016. Die Auftaktveranstaltung, mit der Mentees sowie Mentorinnen und Mentoren des zweiten Programmzyklus von „Kirche im Mentoring: Frauen steigen auf“ in die einjährige Mentoring-Phase eintreten, ist heute (13. September 2016) in Leipzig zu Ende gegangen. 40 Tandems wirken an diesem bundesweit bislang einmaligen Programm mit.

„Die teilnehmenden Mentees, Mentorinnen und Mentoren bringen beeindruckende Lebensläufe in das Programm ein. Sie alle sind hochmotiviert, das nächste Jahr für sich zu nutzen“, so die Vorsitzende des Hildegardis-Vereins e. V., Prof. Dr. Gisela Muschiol. „Das hat uns darin bestätigt: Frauen können und wollen die katholische Kirche auch in Leitungspositionen mitgestalten!“ Besonders positiv sei die Beteiligung von drei Ost-(Erz-)Bistümern an der zweiten Runde.

„Ich bin dankbar, dass der Hildegardis-Verein die Initiative ergriffen und dieses Mentoring-Programm entwickelt hat und mit einer beeindruckend hohen Beteiligung aus den (Erz-)Bistümern nun durchführt“, stellte Bischof Dr. Franz-Josef Bode (Osnabrück), Vorsitzender der Unterkommission Frauen in Kirche und Gesellschaft der Deutschen Bischofskonferenz, in einem Grußwort fest. „In ihrer Erklärung anlässlich der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Trier, die am 21. Februar 2013 veröffentlicht wurde, haben sich die Bischöfe verpflichtet, den Anteil von Frauen bei den Leitungspositionen, die die Weihe nicht voraussetzen, deutlich zu erhöhen. Ein wichtiger Baustein bei der Umsetzung der bischöflichen Erklärung zum  ‚Zusammenwirken von Frauen und Männern im Dienst und Leben der Kirche‘ ist das Mentoring-Programm des Hildegardis-Vereins.“

Beim Auftakt in Leipzig haben die entsandten Mentees sowie Mentorinnen und Mentoren ihre Erwartungen und Ziele definiert, Aufgaben und Rollen geklärt und Vereinbarungen über ihre Zusammenarbeit in den kommenden zwölf Monaten getroffen. Das Programm ist konsequent stärkenorientiert angelegt. Die drei überdiözesanen Seminare zum Auftakt, zur Halbzeit und zum Abschluss stehen unter den Schwerpunkten: „Führung und Person“, „Führen als Frau“ und „Führen in der Kirche“. In ihnen erfolgt eine Befassung mit Führungsvorbildern und Führungsqualitäten, Aufstiegs­kompetenzen, eigenen Werten und Werten der Organisation. Zum praxisbezogenen Teil des Programms gehören die Durchführung eines eigenen Mentee-Projektes und Arbeitseinheiten in Projektleitung.

An diesem zweiten Mentoring-Zyklus beteiligen sich die (Erz-)Bistümer Berlin (Caritas), Dresden-Meißen, Hamburg, Köln, Magdeburg, München und Freising, Münster und Osnabrück.

Die Beteiligung der Nord- und Ost-Bistümer wurde möglich durch eine Förderung von Seiten des Bonifatiuswerks der deutschen Katholiken. „Gerade in der pastoralen Situation säkularer, emotionaler und territorialer Diaspora in Nord- und Ostdeutschland wird es von entscheidender Bedeutung sein, an Kirche, Pastoral und Theologie interessierten Frauen ein adäquates Arbeitsfeld zu bieten“, so Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerks. „Gerade den Trägern von kirchlichen Einrichtungen der Diaspora bietet in diesem Kontext das Mentoring-Programm die hervorragende Gelegenheit, Kirche als frauen- und familienfreundlichen Arbeitgeber zu profilieren und professionalisieren.“

Das „Mentoring-Programm zur Steigerung des Anteils von Frauen in Leitungspositionen in der katholischen Kirche“ wird vom Hildegardis-Verein in Kooperation mit den deutschen (Erz-)Bistümern und der Deutschen Bischofskonferenz durchgeführt. Ziel ist, weibliche Nachwuchskräfte auf Führungspositionen in der katholischen Kirche vorzubereiten und zu einer geschlechtergerechten Personal- und Organisationsentwicklung beizutragen. Das Programm wirbt für den Arbeitsplatz Kirche, will den Anteil von Frauen in Leitungspositionen steigern und eine nachhaltige Nachwuchssicherung ermöglichen.

Hintergrund

An den beiden einjährigen Mentoring-Zyklen nehmen insgesamt 14 (Erz-)Bistümer teil: Aachen, Bamberg, Berlin (Caritas), Dresden-Meißen, Essen, Hamburg, Hildesheim, Köln, Limburg, Magdeburg, München und Freising, Münster, Osnabrück und Trier. Insgesamt stehen 40 Tandemplätze zur Verfügung. In jedem Tandem arbeitet eine erfahrene Leitungsperson (Mentor/in) aus den (Erz-)Bistümern mit einer Nachwuchskraft (Mentee) zusammen und ermöglicht ihr Einblicke in eine kirchliche Leitungstätigkeit. Als Mentoren werden in dem Programm Frauen und Männer eingesetzt.

Das Mentoring wird vom Hildegardis-Verein e. V. durchgeführt, der in der katholischen Kirche beheimatet ist und als Einrichtung der Frauenförderung seit mehr als 100 Jahren die akademische Ausbildung und Qualifizierung von Katholikinnen unterstützt. An der Projektsteuerung sind neben dem Hildegardis-Verein und der Deutschen Bischofskonferenz alle (Erz-)Bistümer beteiligt, die Tandems in das Programm entsenden. So ist sichergestellt, dass spezifische regionale Bedingungen berücksichtigt und Synergien zu bereits erfolgten Gleichstellungsmaßnahmen der Bistümer und Projekten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf genutzt werden.

Beim Mentoring entsteht ein Pool von qualifizierten Nachwuchskräften, auf den alle (Erz-)Bistümer zukünftig zurückgreifen können. Außerdem wird ein kollegiales Netzwerk von etablierten Führungskräften aufgebaut, das nachhaltig über den Programmzeitraum hinaus wirken kann. Das Programm „Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“ trägt dazu bei, weibliche Führungsvorbilder in der Kirche sichtbar zu machen.

 

Hinweis:

Die Erklärung der deutschen Bischöfe zum Abschluss des Studientages „Das Zusammenwirken von Frauen und Männern im Dienst und Leben der Kirche“ während der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im Februar 2013 ist als pdf-Datei zum Herunterladen unter www.dbk.de verfügbar. Die Erklärung des Hildegardis-Vereins sowie weitere Informationen zum Programm finden sich unter www.hildegardis-verein.de und www.kirche-im-mentoring.de.

 

Diese Pressemitteilung wurde von der Pressestelle der Deutschen Bischofskonferenz und dem Hildegardis-Verein zeitgleich verschickt. Mehrfachzusendungen bitten wir zu entschuldigen.