Oktober 2025

Führung in der katholischen Kirche geschlechtergerecht gestalten

Neuer Jahrgang von „Kirche im Mentoring“ startet in Paderborn

Bonn, 02.10.2025. „Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“ startet mit 23 Tandems aus neun (Erz-)Bistümern, zwei Diözesancaritasverbänden und einem Hilfswerk in einen neuen Durchgang. In Paderborn begann bei einem dreitägigen Auftaktveranstaltung vom 29. September bis 01. Oktober 2025 das einjährige Mentoring-Programm, bei dem jeweils eine erfahrene Führungskraft ein Tandem mit einer Nachwuchsführungskraft bildet. Auf diese Weise konnten, auch unter Einbezug des neuen Jahrgangs, bereits 260 Frauen in ihren Karrierewegen gefördert werden.

Der Hildegardis-Verein führt dieses Programm in Kooperation mit der Deutschen Bischofskonferenz und mit Unterstützung des Bonifatiuswerks seit 2015 durch und möchte den Anteil von Frauen in Führungspositionen in der katholischen Kirche erhöhen. In der aktuellen Mentoring-Gruppe 2025/26 sind Mentees aus den (Erz-)Bistümern Berlin, Fulda, Köln, Limburg, München und Freising, Münster, Osnabrück, Paderborn, Trier, den Diözesancaritasverbänden Fulda und Hildesheim und Renovabis e.V. vertreten.

„Die Tandems sind das Herzstück des Programms“, erläutert Projektleiterin Louisa Harlow. „Hier können die Mentees ihr berufliches Handeln reflektieren, neue Perspektiven entwickeln und von der Erfahrung ihrer Mentorin oder ihres Mentors lernen. Die Mentor*innen ermutigen wir dabei, auch ihre Netzwerke für ihre Mentee zu öffnen: In Bezug auf die Reichweite und Einflussnahme zeigen die beruflichen Netzwerke nämlich weiterhin Unterschiede zwischen den Geschlechtern – wir tragen mit dem Mentoring-Programm dazu bei, Vernetzung zu stärken und nachhaltige Veränderungen anzustoßen.“

Im Rahmen des Programms richtet der Hildegardis-Verein drei mehrtägige Seminare für die Teilnehmenden aus und begleitet das Mentoring-Jahr durch zusätzliche Online-Veranstaltungen und – mit Beginn des neuen Durchgangs – auch mit einem optionalen Kloster-Retreat. Das Auftaktseminar in Paderborn unter dem Titel „Aufstieg und Führung“ ließ die Teilnehmerinnen direkt ins Thema finden: Mit Dr. Andrea Qualbrink, Leiterin des Bereichs Pastoralentwicklung im Bistum Essen, betrachteten die Mentees die organisationale und systemische Seite von Führung in der katholischen Kirche. Im Anschluss erschloss Hanna Parnow, ausgewiesene Expertin für New Leadership, die geschlechterrelevanten Aspekte zukunftsfähiger Führung. Mit Prof.in Dr. Angelika Schmidt-Koddenberg aus Köln, stand zudem eine Expertin für Fragen der Geschlechtergerechtigkeit und der politischen und gesellschaftlichen Partizipation von Frauen als Interviewpartnerin zur Verfügung. Während des Seminars fanden sich die Teilnehmenden dann bereits zu einem ersten, konstituierenden Gespräch im Tandem zusammen – dem im Laufe der nächsten Monate weitere folgen werden.

Stefanie Berns, Leiterin der Abteilung Personalentwicklung im Erzbistum Paderborn und Mitglied der Programmsteuerungsgruppe (PSG), macht deutlich: „Das Mentoring-Programm zeigt schon beim Auftaktseminar, wie viel Vernetzung und Bestärkung das bevorstehende Jahr für Mentees, Mentor*innen und Institutionen bietet. Gezielte Karriereentwicklung und Talentförderung von Frauen ist für kirchliche Arbeitgeber weiterhin eine wichtige Aufgabe, um eine diversitätssensible und kompetenzorientierte Besetzung von Leitungsstellen zu gewährleisten.“

Das von der Deutschen Gesellschaft für Mentoring e.V. zertifizierte Programm für mehr Geschlechtergerechtigkeit in der katholischen Kirche wirkt seit seinem Start erfolgreich und ist das erste und einzige Programm dieser Art weltweit.

Allgemeine Information zu „Kirche im Mentoring“

Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“, das Mentoring-Programm zur Steigerung des Anteils von Frauen in Führungspositionen in der katholischen Kirche, wird seit 2015 vom Hildegards-Verein in Kooperation mit der Deutschen Bischofskonferenz durchgeführt und vom Bonifatiuswerk für die deutschen Bistümer unterstützt. Seit Start des Programms wurden insgesamt 260 Frauen aus 20 (Erz-)Bistümern, acht (Diözesan-)Caritasverbänden, sechs katholischen Hilfswerken sowie dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken in ihrer Karriere in der katholischen Kirche gefördert.