Juni 2025

Handbuch des Hildegardis-Vereins zeigt: So gelingt Inklusion in der Arbeitswelt

Titelseite InklusionsGuides - Handbuch:Inklusive Arbeitswelt. Das Titelbild zeigt drei junge Personen, die draußen zusammensitzen und miteinander diskutieren. Eine Frau trägt eine Armprothese.

Kostenlose und barrierefreie Publikation der InklusionsGuides erschienen

 

Bonn, 30.06.2025. Wie können wir echte Inklusion in der Arbeitswelt aktiv gestalten? Das Projekt InklusionsGuides des Hildegardis-Vereins hat in den vergangenen drei Jahren gemeinsam mit Unternehmen, Institutionen und Organisationen sowie Frauen mit Behinderung eindrucksvolle Antworten erarbeitet. Die wichtigsten Erkenntnisse, Perspektiven und praktische Lösungsansätze aus der Pilotphase sind nun im umfassenden Handbuch „Inklusive Arbeitswelt“ erschienen. Das 184-Seiten starke Werk steht allen Interessierten barrierefrei und kostenlos als PDF-Datei zur Verfügung.

Im Projekt InklusionsGuides beraten Studentinnen und Absolventinnen mit Behinderungen jeweils ein Jahr lang Unternehmen und Institutionen als Expertinnen in eigener Sache. Sie arbeiten daran, Barrieren abzubauen und eine inklusive Unternehmenskultur voranzubringen. „Die InklusionsGuides regen die Arbeitgeber*innen an, neue Perspektiven einzunehmen. Dadurch gelingt es, gemeinsam individuelle Lösungen für Menschen mit Behinderung zu finden und strukturell Veränderungen anzustoßen. Das Handbuch gibt einen Einblick in die Projektarbeit und zeigt konkret, welche weiteren Schritte Arbeitgeber*innen gehen können – sowohl solche, die gerade erst anfangen, sich mit Inklusion zu beschäftigen, als auch solche, die bereits einige Maßnahmen umgesetzt haben“, sagt die stellvertretende Vorsitzende des Hildegardis-Vereins, Hannah Schepers.

Inklusive Arbeitsprozesse, Sensibilisierung und Aufklärung

Im Handbuch stellen zehn Guidanceteams, die sich bereits beteiligt haben, je ein Praxisbeispiel vor. Im Hauptteil folgen Beiträge der InklusionsGuides und weiterer Projektbeteiligter: Sie klären auf über unbewusste Vorurteile und „unconscious bias“ gegenüber Menschen mit sichtbaren und unsichtbaren Behinderungen. Sie zeigen, wie Sensibilisierung in der Arbeitswelt funktionieren kann und welche Möglichkeiten es gibt, Bewerbungsprozesse inklusiver zu gestalten. Ein weiteres Kapitel widmet sich der bedarfsgerechten, digitalen und hybriden Barrierefreiheit am Arbeitsplatz.

Das Kernstück der Publikation umfasst zwölf Handlungsempfehlungen für inklusive Unternehmen und Institutionen, die sich an Arbeitgeber*innen, Menschen mit Behinderung und die Politik richten.

In allen Beiträgen von rund 40 Autor*innen erhalten die Leser*innen Ideen und Anleitungen zur Umsetzung von Inklusion in unterschiedlichen Bereichen der Arbeitswelt.

Das Handbuch ist mit einem grafischen und inhaltlichen Leitsystem so aufbereitet, dass es je nach Interessensgebiet zielsicher zu den entsprechenden Fachbeiträgen führt. Es eignet sich als Praxislektüre ebenso wie als fundiertes Nachschlagewerk.

Seit 2022 haben zehn Unternehmen und Institutionen das Projekt abgeschlossen, Erkenntnisse gewonnen und Veränderungen eingeleitet: Adecco, BNP Paribas, Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB), jobvalley, die Polizei Bonn, SoVD-Niedersachsen, Stadt Bonn, Universität Bonn, Universität des Saarlandes und SV Werder Bremen.

Das Projekt wird durch die Aktion Mensch und die BNP Paribas Stiftung gefördert. „In Zeiten des Fachkräftemangels können wir es uns nicht leisten, dass verborgene Potenziale ungenutzt bleiben. Vielfältige Teams, in denen Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten zusammenarbeiten, sind kreativer, erfolgreicher und agieren innovativer. Das Handbuch gibt Arbeitgeber*innen, die inklusiver werden und sich Vielfalt in den Betrieb holen wollen, wertvolle Tipps und Praxisbeispiele an die Hand,“ erklärt Sascha Decker von der Geschäftsleitung der Aktion Mensch.
Dr. Eva Voß aus dem Vorstand der BNP Paribas Stiftung ergänzt: „Die InklusionsGuides verfolgen einen zweigleisigen Ansatz: Das Projekt setzt das Empowerment von jungen Frauen mit Behinderung fort, während sich in den Organisationen nachhaltige und strukturelle Veränderungen etablieren. Wir unterstützen dies und freuen uns, dass das Handbuch mit Beispielen und Anregungen zu geschlechtergerechter Inklusion auch in weiteren Unternehmen beiträgt.“

Ab Juli können sich weitere interessierte Unternehmen und Guides für das Projekt anmelden. Die neue Ausschreibung wird dann auf der Website www.hildegardis-verein.de/inklusionsguides.html eingestellt. Wenn Sie Interesse an der Ausschreibung und weiteren Informationen haben, melden Sie sich gerne bei Projektleiterin Melanie Peschek (peschek@hildegardis-verein.de, 0151/57894649).

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