Juni 2016

"Das weibliche Gesicht der Kirche ist selbstbewusst!"

Auftaktveranstaltung von "Kirche im Mentoring - Frauen steigen auf" macht hohe Motivation von Frauen zur aktiven Mitgestaltung der Kirche in Leitungspositionen deutlich

Bonn/Köln. Die Teilnehmerinnen des ersten Programmzyklus´von "Kirche im Mentoring - Frauen steigen auf" trafen sich am 20./21. Juni 2016 im Maternushaus in Köln zu ihrem zweitägigen Auftaktseminar. "Die teilnehmenden Mentees, Mentorinnen und Mentoren bringen beeindruckende Lebensläufe in das Programm ein. Sie alle sind hochmotiviert, das nächste Jahr für sich zu nutzen". so die Vorsitzende des Hildegardis-Vereins, Professorin Dr. Gisela Muschiol. "Das hat uns darin bestätigt: Frauen können und wollen in die katholische Kirche auch in Leitungspositionen mitgestalten." Das sehen auch die Nachwuchskräfte selbst so: "Ich bin sehr froh darüber, dass ich in dieses tolle Programm aufgenommen wurde", urteilt eine der Mentees, "und ich freue mich sehr auf die kommenden zwölf Monate und alles, was ich lernen werde."

Das "Mentoring-Programm zur Steigerung des Anteils von Frauen in Leitungspositionen in der katholischen Kirche" wird vom Hildegardis-Verein in Kooperation mit den deutschen Bistümern und der Deutschen Bischofskonferenz über drei Jahre durchgeführt. Es zielt darauf ab, Frauen zu ermutigen und zu qualifizieren, zu einer geschlechtergerechten Personal- und Organisationsentwicklung beizutragen, für den Arbeitsplatz Kirche zu werben und eine nachhaltige Nachwuchssicherung zu ermöglichen.

Das Programm ist auch deshalb "innovativ und zukunftsweisend, weil es erstmalig alle (Erz-)Bistümer einlädt, sich zu beteiligen und auf diese Weise bundesweit netzwerkbildend wirkt. Hier kann ein Pool von Nachwuchskräften entstehen, auf den alle Bistümer zukünftig zurückgreifen können. Wir sind dankbar, dass der Hildegardis-Verein mit seiner langjährigen Erfahrung in der Frauenförderung mit diesem Konzept auf uns zugekommen ist“, erklärte Dr. Claudia Kunz in ihrem Grußwort, die als Geschäftsführerin der Unterkommission Frauen der Deutschen Bischofskonferenz Mitglied der Steuerungsgruppe von "Kirche im Mentoring" ist.

Mit dem dreijährigen Vorhaben folgen die deutschen Bistümer der Erklärung der Detuschen Bischofskonferenz "Das Zusammenwirken von Frauen und Männern im Dienst und Leben der Kirche" anlässlich der Frühjahrs-Vollversammlung 2013 (www.dbk.de), den Anteil von Frauen in kirchlichen Leitungspositionen weiter zu erhöhen. Am ersten Mentoring-Zyklus beteiligen sich die (Erz-)Bistümer Aachen, Bamberg, Essen, Hildesheim, Köln, Limburg, Münster und Freising, Münster und Trier.

In Köln hatten die entsandten Mentees und Mentor/Innen die Gelegenheit, sich kennen zu lernen, ihre Erwartungen und Ziele zu definieren und zu klären, wie ihre Zusammenarbeit in den kommenden zwölf Monaten aussehen wird. Darüber hinaus nahmen die Mentees an einem Modul zu Aufstiegskompetenz und Projektmanagement teil.

In dem Programm, das mit finanzieller Unterstützung der DBK und des Bonifatiuswerks durchgeführt wird, stehen den Diözesen insgesamt 40 Tandemplätze in zwei einjährigen Mentoring-Zyklen zur Verfügung. Die teilnehmenden Tandems treffen sich bilateral, zu Bundesweiten Seminaren und vernetzen sich regional.

Terminankündigung

"Kirche im Mentoring - Frauen steigen auf"

Das zukunftsweisende Programm „Kirche im Mentoring: Frauen steigen auf“ geht in die erste Runde: Die Teilnehmerinnen des ersten Programmzyklus‘ treffen sich zu ihrem zweitägigen
Auftaktseminar am 20./21. Juni 2016 im Maternushaus in Köln.

„Wir freuen uns, dass unser innovatives ‚Mentoring-Programm zur Steigerung des Anteils von Frauen in Leitungspositionen in der katholischen Kirche‘ jetzt in die aktive Phase geht“, so Birgit Mock, Geschäftsführerin des Hildegardis-Vereins, der das dreijährige Vorhaben entwickelt hat und in Kooperation mit der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) durchführt. „In Köln werden die von den 14 beteiligten (Erz-)Bistümern entsandten Mentees und Mentor/innen die Gelegenheit haben sich kennen zu lernen, ihre Erwartungen und Ziele zu definieren und zu klären, wie ihre Zusammenarbeit in den kommenden zwölf Monaten aussehen wird.“ Darüber hinaus werden die Mentees in einer ersten Arbeitseinheit in die Projektleitung eingeführt. Denn zum praxisbezogenen Teil des Programms gehört die Durchführung eines eigenen einjährigen sog. Mentee-Projektes.

„Kirche im Mentoring“ zielt darauf ab, Frauen zu ermutigen und zu qualifizieren, eine leitende Aufgabe in der Kirche wahrzunehmen. Es will zu einer geschlechtergerechten Personal- und Organisationsentwicklung beitragen, für den Arbeitsplatz Kirche werben und eine nachhaltige Nachwuchssicherung ermöglichen.

Mit dem diözesenübergreifenden Mentoring-Programm folgen die deutschen Bistümer der Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz „Das Zusammenwirken von Frauen und Männern im Dienst und Leben der Kirche“ anlässlich der Frühjahrs-Vollversammlung 2013 (www.dkb.de), den Anteil von Frauen in kirchlichen Leitungspositionen weiter zu erhöhen. Am ersten Mentoring-Zyklus beteiligen sich die (Erz-)Bistümer Aachen, Bamberg, Essen, Hildesheim, Köln, Limburg, München und Freising, Münster und Trier.

In dem Programm, das mit finanzieller Unterstützung des Bonifatiuswerks durchgeführt wird, stehen den Diözesen insgesamt 40 Tandemplätze in zwei einjährigen Mentoring-Zyklen zur Verfügung. Die teilnehmenden Tandems treffen sich bilateral, zu Gruppenveranstaltungen und vernetzen sich regional.

Medienvertreter/innen sind herzlich eingeladen, die Auftaktveranstaltung am Morgen des 21. Juni zwischen 9:00 Uhr und 10:30 Uhr zu besuchen.

Hier können Sie sich die Pdf-Datei herunterladen: Pressemitteilung (681 KB)

Talente entfalten und Frauen in der Kirche sichtbar machen

Erfolgreiche Innovations-Werkstatt des Hildegardis-Vereins auf dem 100. Katholikentag

Bonn/Leipzig. Vor welchen Hürden stehen Frauen, die ihre Kirche mitgestalten wollen? Diese Frage war Ausgangspunkt der Innovations-Werkstatt, die der Hildegardis-Verein und die Arbeitsstelle für Frauenseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) auf dem 100. Katholikentag 2016 in Leipzig durchgeführt haben.
Was treibt (junge) Frauen in der Kirche heute um? Was hält sie in der Kirche? Wo finden sie Heimat? Welche Gestaltungsmöglichkeiten haben sie? Welche Talente bringen sie mit und wo finden diese ihren Ort? Hierüber haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen Generationen und kirchlichen Zusammenhängen intensiv gesprochen.
„In meiner Gemeinde dürfen Mädchen nicht einmal Ministrantin werden“, berichtete eine jugendliche Teilnehmerin. „Es gibt noch zu wenig Frauen in Leitungsfunktionen“, so die Bestandsaufnahme der Anwesenden. „Frauen sind zu Weiheämtern nicht zugelassen. Was begründet diesen Ausschluss im Kern: Sind Frauen weniger wert in der Kirche?“
Unter Leitung der Innovationstrainerin Katrin Schubert entwickelten die Anwesenden Perspektiven für eine Ermutigungskultur, die Frauen bestärkt, ihren Ort in der Kirche zu suchen und aktiv mitzugestalten. Dazu erschien es den Teilnehmenden notwendig, das Bewusstsein für Veränderungsbedarf in der ganzen Gesellschaft zu schärfen. Denn alle Gläubigen tragen Verantwortung dafür, dass traditionelle Verhaltensmuster und Rollenbilder überdacht werden. Um einen Wandel einzuleiten, schlugen die Teilnehmenden unter anderem vor, gezielt Themen in der Öffentlichkeit zu setzen und gelingende Beispiele weiterzuerzählen.
Um gewohnte Muster hinter sich zu lassen und neu zu denken, verband die Werkstatt die rationale Analyse mit kreativen Elementen aus der bildenden und darstellenden Kunst. In Skizzen, szenischen Darstellungen und dreidimensionalen Modellen brachten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Werkstatt ihre Visionen von einer geschlechtergerechten Kirche zum Ausdruck.
Dabei wurde auch deutlich, welche Rolle die Tradition in unserer Kirche spielt und welche Möglichkeiten eine geschlechtersensible Aufarbeitung bietet.
„Es ist Ziel des Hildegardis-Vereins, Frauen zu ermutigen und zu stärken. Wir wollen sie mit ihren Talenten sichtbar machen. Als Forum dafür hat sich unsere Innovations-Werkstatt bewährt“, erläutern Dr. Regina Illemann und Dr. Hannah Schepers, die als Mitglieder im Vorstand des Hildegardis-Vereins für die Vorbereitung die Federführung hatten.
„Es wurde deutlich, dass sich Frauen aller Generationen mehr Beteiligungsmöglichkeiten und mehr Präsenz in kirchlichen Strukturen wünschen“, so Andrea Strickmann, Referentin in der Arbeitsstelle für Frauenseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz.
Über die Ergebnisse des Workshops konnten die Mitglieder und Netzwerkfreunde im Rahmen des Katholikentags-Empfangs des Hildegardis-Vereins weiter diskutieren. Hier boten sich Anknüpfungspunkte für vertiefende Gespräche und Erfahrungsaustausch.