März 2025
Hildegardis-Verein pilgert nach Santiago de Compostela
Aufbruch hinaus ins Weite

Bonn, 27.03.2025 In zwei Tagen startet die Pilgergruppe des Hildegardis-Vereins nach Galizien, um auf dem Camino Inglés von Ferrol nach Santiago de Compostela zu pilgern. Sie folgt der Route durch Nordspanien an der Küste entlang, die englische Pilger*innen seit nunmehr acht Jahrhunderten zurücklegen.
„Ich freue mich, dass der Hildegardis-Verein nun schon zum zweiten Mal pilgernd unterwegs ist“, sagt die Geschäftsführerin Birgit Mock vor dem Reiseantritt. „Mit diesem Angebot wollen wir im Hildegardis-Verein den Aufbruch, den wir mit unserer Arbeit anstoßen, auch real begehen. In diesem Jahr tun wir dies in einer Gruppe von 15 Frauen aus drei Generationen und einem 1,5 jährigen Kleinkind.“
Unter der geistlichen Leitung von Stephanie Feder starten die Tage mit einem Impuls, die Pilgerinnen kehren tagsüber in schlichten Tavernen ein und versammeln sich abends zur gemeinsamen Tagesreflexion. „So ein Pilgertag ist in seiner Struktur denkbar einfach – aber genau diese Einfachheit lädt dazu ein, sich mit vielen Fragen und Gedanken auseinander zu setzen, die im Alltag kaum Platz haben“, erklärt Feder. „Am Ende eines Tages, an dem wir meist mehr als 20 Kilometer gegangen sind, wird auf beeindruckende Art deutlich, welche großen Wege äußerlich und innerlich zurückgelegt wurden. Ich finde das immer wieder sehr bewegend,“ berichtet die Theologin und Reiseleiterin.
Alle, die der Pilgergruppe digital folgen möchten, können dies in unseren Instagram-Stories und auf der Reise-App Polarsteps unter folgendem Link tun: www.polarsteps.com/HildegardisVerein. Auf Polarsteps gibt es auch weitere Informationen zu den sechs Etappen, von denen erste von Ferrol nach Xubia führt (30.3.), die zweite nach Pontedeume (31.3.), die dritte nach Betanzos (1.4.), die vierte nach Hospital de Bruma (2.4.) und die fünfte nach Següiero (3.4.). Mit der sechsten Etappe (4.4.) erreicht die Gruppe ihr Ziel in Santiago de Compostela.
Die Gruppe nimmt gerne Gebetsanliegen auf dem Weg mit. Diese können über Instagram-Direktnachrichten an www.instagram.com/hildegardis_verein an uns gesendet werden oder via SMS direkt an Stephanie Feder: +49 1575 9641 994.
Allen, die das möchten, senden wir gerne eine Postkarte aus Santiago de Compostela zu. Bitte lassen Sie uns dafür Ihre vollständige Postadresse bis zum 3. April per SMS an die oben genannte Telefonnummer zukommen.
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Der Hildegards-Verein e.V. mit Sitz in Bonn setzt sich seit 118 Jahren für Gleichstellung und Teilhabegerechtigkeit ein. Er unterstützt Frauen bei ihren Studienvorhaben und anderen Qualifizierungsprojekten finanziell und ermutigt sie durch Mentoring, Coachingangebote und große Frauen-Netzwerk-Treffen. „Bildung verleiht Flügel“ ist das Motto des von Katholikinnen gegründeten Vereins. Die Vergabe von zinslosen Darlehen ist eines von vielen Aufgabenfeldern des Hildegardis-Vereins e.V., der innovative Programme in den Bereichen Inklusion, Führung und Kirche durchführt: www.hildegardis-verein.de, www.kirche-im-mentoring.de, www.women4youth.de, www.b-e-s-s-e-r.de.
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Spenden für unsere wichtigen Projekte sind jederzeit herzlich willkommen: Hildegardis-Verein e.V., IBAN: DE33 3606 0295 0030 2580 10 bei der Bank im Bistum Essen.
Die berufliche Selbständigkeit kann ein guter Weg für Menschen mit Behinderung sein
Das zeigt das BESSER-Expert*innen-Lunch des Hildegardis-Vereins

Bonn, 25.03.2025. Teilnehmer*innen des Mentoring-Programms BESSER trafen sich am Dienstag mit externen Fachleuten aus Forschung, Ministerien und Selbstvertretung zu einem zweistündigen Online-Lunch. Ihr Thema: Wie können Menschen mit Behinderung wirksam dabei unterstützt werden, eine tragfähige Geschäftsidee zu entwickeln und erfolgreich umzusetzen? „Mentoring ist ein sehr wirksames Angebot für gründungsinteressierte Menschen mit Behinderung“, so Birgit Mock, Geschäftsführerin des Hildegardis-Vereins. „Wir durften sehr konkret erleben, wie Menschen mit Behinderung in unserem Programm sich ihrer Kompetenzen und Stärken bewusst geworden sind. Hier ist in den zwölf Monaten viel passiert. Diese individuelle und maßgeschneiderte Beratung und Unterstützung sind für viele der Mentees die Initialzündung gewesen.“
Im Rahmen des Expert*innen-Lunchs hielt die Inklusions-Influencerin Karen Schallert eine Keynote und schilderte ihre Erfahrungen als BESSER-Mentorin und Gründerin eines eigenen Beratungsunternehmens. Die beteiligten Mentees und Mentor*innen stellten hilfreiche Erfahrungen und Erfolge ihres Mentoring-Jahres vor und sprachen über die strukturellen Herausforderungen und Chancen einer Gründung und Freiberuflichkeit mit Behinderung. Zusammen mit externen Expert*innen diskutierten sie über rechtliche, finanzielle und politische Aspekte des Themas.
Das Expert*innen-Lunch will dazu beitragen, dem Thema „Selbständigkeit von Menschen mit Behinderung und chronischer Krankheit“ mehr Sichtbarkeit zu verschaffen und so schlussendlich eine Verbesserung der beruflichen Teilhabe dieser Personengruppe im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention zu befördern.
Dr. Ursula Sautter, Projektkoordinatorin des BESSER-Mentoring zieht als wichtiges Fazit: „Es hat sich gezeigt, dass der Gründungsprozess durch Mentoring wesentlich erleichtert werden kann, etwa bei Fragen zu Assistenz, Finanzierung, Hilfsmitteln oder einer niedrigschwelligen Möglichkeit, aus der Erwerbsminderung heraus zu gründen.“ Daher lautet die Empfehlung des Hildegardis-Vereins an die Politik auch: „Es sollte mehr Mentoring-Angebote für diese Zielgruppe geben, und diese Maßnahmen müssten in enger Zusammenarbeit mit geschulten Gründungsberater*innen verknüpft werden.“
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Am BESSER-Mentoring des Hildegardis-Vereins für gründungsinteressierte Menschen mit Behinderung, die ihre Geschäftsideen konkretisieren oder erste Schritte in Richtung einer Selbständigkeit tun wollten, nahmen 27 Tandems teil. Für die Dauer eines Jahres wurden die Mentees von ihrem*r Mentor*in begleitet und bei der Entwicklung von Gründungsideen unterstützt, bei ihrer Zielklärung begleitet und bei den ersten Schritten ermutigt. Sie profitierten von den berufserfahrenen Mentor*innen, die neben der Beratung ihre Erfahrungen vermittelten, Netzwerke eröffneten, ihr Wissen teilten und als Vorbild fungierten.
Das BESSER-Mentoring war Teil des gleichnamigen, überregionalen Projekts „Barrierefrei Existenzgründen. Selbständig und erfolgreich im Erwerbsleben mit Behinderung“ (www.b-e-s-s-e-r.de). Neben dem Hildegardis-Verein sind an dem BESSER- Verbundprojekt das Institut für Freie Berufe an der Universität Erlangen‐Nürnberg (IFB), die Social Impact gGmbH, das Institut für empirische Soziologie an der Universität Erlangen‐Nürnberg (IfeS) und die Bundesagentur für Arbeit – Zentrale Auslands‐ und Fachvermittlung (ZAV) beteiligt. Es läuft von Mai 2022 bis Oktober 2025 und wird vom „Ausgleichsfonds für überregionale Vorhaben zur Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales gefördert.
Polizeistellen und Hochschulen wollen mit Hildegardis-Verein inklusiver werden
Innovatives Projekt „InklusionsGuides” startet in die dritte Runde

Bonn, 14.03.2025. Vier Polizeistellen und zwei Hochschulen nehmen an der neuen Runde des innovativen Projektes InklusionsGuides des Hildegardis-Vereins teil und setzen sich damit für eine geschlechtergerechte und inklusive Arbeitswelt ein. Je zwei Studentinnen oder Berufseinsteigerinnen mit Behinderung werden ein Jahr lang die Institutionen beraten. „Neben dem Austausch mit anderen Guides und Arbeitgebern freue ich mich darauf, mich selbst weiterzuentwickeln,“ sagt die Sozialarbeiterin und Guide Vanessa Zeltner. Der Hildegardis-Verein setzt mit den neuen Teams das Projekt fort, das seit 2022 mit positiver Resonanz läuft.
Insbesondere die Polizei in Nordrhein-Westfalen haben die Erfolge des Projekts überzeugt, an dessen ersten Runde die Polizei Bonn teilgenommen hatte. Der Mehrwert der InklusionsGuides habe vier weitere Polizeibehörden veranlasst, in diesem Jahr am Projekt teilzunehmen, erklärt Erika Ullmann-Biller, Hauptschwerbehindertenvertretung der Polizei NRW. Mit Unterstützung des Innenministers Herbert Reul und des Inklusionsamtes Rheinland nehmen nun die Polizeibehörde Rhein-Erft-Kreis, das Landesamt für zentrale polizeiliche Dienste in Duisburg, das Landeskriminalamt und das Polizeipräsidium Düsseldorf an den InklusionsGuides teil. 2026 sollen sich vier weitere Behörden anschließen. „Die Polizei NRW führt auf ihrem Weg zur Inklusion mehrere Projekte durch, um mehr Menschen mit Behinderungen zu gewinnen und um Voraussetzungen für den gleichen Zugang zu Arbeit und Teilhabe zu schaffen. Gerade Frauen mit Behinderungen haben es doppelt schwer, deshalb setzen wir auf die InklusionsGuides: Das Projekt setzt da an, wo Unwissen oder gar Vorurteile herrschen und leistet Aufklärung, baut Vorurteile ab und bricht verkrustete Strukturen auf. Wir wollen noch besser werden, die Sichtweisen von jungen Frauen mit Behinderungen kennenlernen und von ihnen lernen“, so Ullmann-Biller.
Dass das Thema Inklusion auch im Hochschulkontext relevant ist, zeigt sich am hohen Interesse der Universität Leipzig und der Hochschule Biberach. „Mit dem Projekt InklusionsGuides verschränkt die Universität Leipzig ihre Aktivitäten im Bereich Gleichstellung und Inklusion weiter – für geschlechtergerechtere und inklusivere Arbeitsbedingungen. Wir wollen den Input von Expertinnen-in-eigener-Sache und den beteiligten Institutionen nutzen, um die Sensibilisierung für Barrieren in den Personalprozessen der Universität zu stärken.“, erklärt Dr. Jörg Wadzack, Kanzler der Universität Leipzig.
„Uns ist es ein Anliegen, Menschen mit Behinderung an der Hochschule Biberach bestmögliche Rahmenbedingungen zu bieten, damit sie sich in Job und Studium voll entfalten können. Dabei werden wir künftig an unseren beiden Campus-Standorten durch zwei InklusionsGuides begleitet. Für diese Unterstützung sind wir sehr dankbar und freuen uns auf viele neue Impulse und Gesichter im Projekt!“, ergänzt Prof. Dr. Chrystelle Mavoungou, Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule Biberach.
„Das Interesse der teilnehmenden Institutionen bestätigt uns in unserer Überzeugung, dass Inklusion ein Zukunftsthema ist. Deshalb setzen wir mit der dritten Projektphase mit großer Motivation die Arbeit an unserem Ziel einer inklusiven Arbeitswelt fort“, so Dr. Hannah Schepers, stellvertretende Vorsitzende des Hildegardis-Vereins. Das Projekt ziele sogleich darauf ab, junge Frauen mit Behinderung zu empowern sowie sie zu unterstützen, ihr Netzwerk zu erweitern und Erfahrungen im Arbeitskontext zu sammeln, so Schepers.
Seit Projektbeginn im Jahr 2022 haben zehn Unternehmen und Institutionen in zwei Durchgängen das Projekt abgeschlossen, Erkenntnisse gewonnen und Veränderungen eingeleitet: Adecco, BNP Paribas, das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB), jobvalley, die Polizei Bonn, der SoVD-Niedersachsen, die Stadt Bonn, die Universität Bonn, die Universität des Saarlandes, und der Sportverein Werder Bremen.
Das Projekt „InklusionsGuides - Der innovative Weg zu mehr Diversität in der Arbeitswelt“ startete im Januar 2022. Das Vorhaben des Bonner Hildegardis-Vereins wird in Kooperation mit und durch Förderung der Aktion Mensch durchgeführt und darüber hinaus von der BNP Paribas Stiftung unterstützt.
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Ein Gruppenfoto finden Sie ab 14 Uhr hier zum Download. Für eine höhere Auflösung schreiben Sie bitte eine Mail an lukassek@hildegardis-verein.de.
Die Erfolge von „Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“ sind messbar
Statement zur dritten Erhebung zum Anteil von Frauen in kirchlichen Leitungspositionen der Deutschen Bischofskonferenz

Bonn, 07.03.2025. Angesichts des steigenden Anteils von Frauen in Führungspositionen in der katholischen Kirche sieht sich der Hildegardis-Verein in seiner Arbeit mit dem Programm „Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“ bestätigt. „Vor zehn Jahren haben wir mit ‚Kirche im Mentoring‘ begonnen und sehen nun, dass das Programm mittel- und langfristig wirkt,“ erklärte Birgit Mock, die Geschäftsführerin des Hildegardis-Vereins. „Mehr als zwei Drittel aller Bistümer sowie acht Caritasverbände und sechs kirchliche Hilfswerke nehmen an dem Programm teil. Daraus ist ein starkes und bundesweites Netzwerk von führungsinteressierten Frauen und den beteiligten hochengagierten Mentor*innen entstanden.“
Nach den am heutigen Freitag von der Deutschen Bischofskonferenz veröffentlichten Zahlen lag der Anteil von Frauen in den Ordinariaten und Generalvikariaten der 27 deutschen Diözesen im Jahr 2023 bei 28 Prozent auf der oberen Leitungsebene und bei 34,5 Prozent auf der mittleren Leitungsebene. Demnach arbeiten in 25 von 27 Diözesen inzwischen Frauen auf der oberen Leitungsebene; in zehn von 27 Diözesen leiten drei und mehr Frauen.
Allgemeine Information zu „Kirche im Mentoring“
„Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“, das Mentoring-Programm zur Steigerung des Anteils von Frauen in Leitungspositionen in der katholischen Kirche, wird seit 2015 vom Hildegards-Verein in Kooperation mit der Deutschen Bischofskonferenz durchgeführt und vom Bonifatiuswerk für die deutschen Bistümer unterstützt. Das Programm will zu einer geschlechtergerechten Personal- und Organisationsentwicklung beitragen, für den Arbeitsplatz Kirche werben und eine nachhaltige Nachwuchssicherung ermöglichen. Seit dem Start haben mehr als 240 angehende Führungskräfte das Programm erfolgreich abgeschlossen.