2021

Einstieg – Aufstieg – Umstieg für Menschen mit Behinderungen und chronischer Erkrankung im Arbeitsleben

Akademiker*innen mit Behinderung erzählen bei Netzwerkevent von myAbility und iXNet-Mentoring aus ihrem Arbeitsleben

Zoom-Bildschirm mit sieben Frauen und einem Mann.

Bonn/Wien 16.12.2021. Wie sieht es im deutschsprachigen Raum beim Thema Inklusion im Arbeitsleben aus? Sechs Menschen mit Behinderung oder chronischer Erkrankung haben am Donnerstag vor 150 Zuhörer*innen ihre Geschichten erzählt: vom Berufseinstieg nach Studium und/oder Ausbildung, dem Karriereaufbau im großen Unternehmen, ihrer Situation als Frau mit Behinderung, von mehreren Jobwechseln und dem Wiedereinstieg nach längerer Pause sowie vom Sprung in die Selbstständigkeit. Das Webinar „The Story of my Inclusive Work Life. Einstieg – Aufstieg – Umstieg für Menschen mit Behinderungen und chronischer Erkrankung im Arbeitsleben“ wurde vom Hildegardis-Vereins e.V. (Bonn) und myAbility Social Enterprise GmbH (Wien) angeboten.

„Die große Anzahl an Teilnehmenden zeigt, wie viele Akademiker*innen mit Behinderung in den Startlöchern stehen, um in Berufe einzusteigen, die ihrer hohen Qualifikation entsprechen,“ sagte die stellvertretende Vorsitzende des Vereins, Dr. Hannah Schepers. „Die Gäste waren zumeist Young- oder Not-so-Young-Professionals, also sehr gut ausgebildete Menschen mit Beeinträchtigung, die sich im Arbeitsleben weiterentwickeln möchten,“ so Schepers. Stefanie Kirwald, Operations Managerin beim im gesamten deutschsprachigen Raum aktiven Sozialunternehmen myAbility, freut sich über die gelungene Zusammenarbeit mit dem in Deutschland tätigen Hildegardis-Verein: „Was uns eint, ist der Einsatz für eine chancengerechte und barrierefreie Gesellschaft, insbesondere mit Blick auf Inklusion im Arbeitsleben.“

Klugheit, Engagement und Power

„Ich bin geflasht von dem Ausmaß an Klugheit, Engagement und Power, die mir aus den Lebensgeschichten der sechs Storyteller*innen entgegenkam“, zeigte sich Moderatorin Dr. Annette Standop begeistert. Im Anschluss an das Storytelling-Webinar tauschten sich die die Teilnehmenden in kleinen Online-Meetings mit den Storyteller*innen zu ihren jeweiligen Berichten aus. Sie sprachen u.a. über praktische Fragestellungen zu Bewerbung und Karriereplanung im Berufsleben sowie über die Bedeutung von stärkenorientiertem Denken und Empowerment.

"Die Geschichten haben uns wieder einmal in der Überzeugung bestätigt, dass Mentoring und maßgeschneiderte Unterstützung effektiv und ermutigend sind und dazu beitragen, dass – nicht nur – Menschen mit Behinderung ihr Potenziale frei entfalten können,” so Schepers vom Hildegardis-Verein.

Mit Mut ins Studium trotz Corona

Erster Chancentag für Mädchen und junge Frauen durchgeführt – Spendenaufruf für weitere Chancentage des Hildegardis-Vereins

17 Zoom-Kacheln mit jungen Frauen.

Bonn 13.12.2021 Mit Empowerment-Trainings, studienbezogenen Speeddatings und dem Erzählen von Geschichten des Scheiterns und Neuanfangs begleitet der Hildegardis-Verein junge Frauen durch die Covid-19-Pandemie und macht ihnen Mut. Am Wochenende fand der erste Chancentag des spendenfinanzierten Projekts Women4Youth statt. Unter dem Motto „Studyconnect: Mit Mut ins Studium trotz Corona“ richtete er sich an Schülerinnen der Abschlussklassen und Frauen im Gap-Year zwischen Schule und Studium. An dem digitalen Angebot nahmen unter anderem auch Frauen aus den USA und Brasilien teil.

„Die Schülerinnen und Studentinnen sind ermutigt und gestärkt aus diesem Chancentag herausgekommen“, freut sich Dr. Hannah Schepers, die stellvertretende Vorsitzende des Hildegardis-Vereins. Die drastischen Auswirkungen der Pandemie wie Vereinsamung, psychische Erkrankungen und Zukunftsängste seien genauso benannt worden wie Lösungsvorschläge für einen guten Studienstart trotz aller Umstände. „Es geht um existenzielle Zukunftsfragen der Schülerinnen. Der erste Chancentag hat uns gezeigt, wie wichtig unser Angebot für Mädchen und junge Frauen ist,“ so Schepers.

Studien zeigen die Dringlichkeit zum Handeln deutlich: Mehr als die Hälfte der unter 30-Jährigen geht davon aus, durch die Pandemie Nachteile im Berufsleben zu haben (Studie „Generation Corona“ der pronova BKK). Die Lebenszufriedenheit des Abiturjahrgangs 2020 ist stark gesunken, vor allem von denen, die bis Jahresende keinen Bildungsweg eingeschlagen haben und sich in einem Überbrückungsjahr befinden (Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung [IAB]). Dieser Einbruch sei untypisch für junge Menschen und entspreche „dem drastischen Rückgang der Lebenszufriedenheit in Kriegsgebieten“, so die IAB-Forscher.

Einsamkeit im Online-Semester, nicht bestandene Prüfungen und Praktika

Eine dieser von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie betroffenen jungen Frauen ist die 18-jährige Theresia Michel. Sie erzählte beim Chancentag in ihrer „Fuck-Up-Story“, wie im Wintersemester 2020/2021 ihr Lebenstraum geplatzt ist. Nachdem sie trotz des ersten Lockdowns ihr Abitur und die Aufnahme in den Studiengang Biochemie bestens geschafft hatte, schaffte das erste Semester in einer neuen Stadt sie. Sie saß allein in ihrem Zimmer vor dem Laptop; selbst die Gruppenübungen gab es nur online, begleitet von technischen Pannen. Auch im Labor stand jede*r isoliert am eigenen Tisch. „Es gab sehr viel Stoff, alles war neu, ich hätte die Gruppe dazu gebraucht, aber das war total schwierig,“ erzählt sie.

„Wenn ich mich mit anderen hätte verabreden können, hätte ich vielleicht erfahren, dass es vielen so geht wie mir“, sagt sie. Irgendwann machten Körper und Psyche nicht mehr mit und Theresia Michel entschied sich für einen Fachwechsel und studiert nun Anglistik und Politikwissenschaft. Sie hielt viele wichtige Tipps für den Studieneinstieg bereit – sowohl online als auch in Präsenz. Weitere Studentinnen erzählen von schlecht gelaufenen Praktika, vom Stress durch Termindruck, nicht bestandenen Prüfungen und dem Umgang damit. Auf die individuellen Speeddatings folgten Empowerment-Trainings zu den Themen „Volle Kraft voraus in Deine Zukunft“ und „Benutze deine Stimme“. Am Ende fasst eine Schülerin es so zusammen: „Ich fühle mich durch diesen Chancentag gut informiert und sehr erleichtert.“

Weitere Chancentage sollen im Jahr 2022 folgen und sich auch an weitere Zielgruppen richten, beispielsweise junge Mütter und Berufstätige. Dafür ist das Projekt Women4Youth auf Spenden angewiesen. Auf der Webseite www.women4youth.de gibt es Informationen zu den geplanten Maßnahmen. Wer mit einer Spende ermöglichen möchte, dass Berufsorientierungs- und Chancentage, Patinnen-Programme und Ferienangebote für möglichst viele junge Frauen stattfinden können, kann unter der Angabe „Projekt Women4Youth“ spenden an: Hildegardis-Verein e.V., IBAN: DE06 3702 0500 0001 7791 01, BIC: BFSWDE33XXX.
„Women4Youth“ ist ein gemeinsames Projekt von IN VIA Deutschland, dem Hildegardis-Verein e.V. und dem Katholischen Deutschen Frauenbund e.V. (KDFB).

Papst ernennt unsere Vorsitzende zur Vize-Koordinatorin des Wirtschaftsrats

Hildegardis-Verein wünscht Charlotte Kreuter-Kirchhof alles Gute für die Aufgabe

Auf dem Porträt trägt Charlotte Kreuter-Kirchhof kurze graue Haare, ein dunkles Rundhals-Oberteil und eine silberne Kette. Sie lächelt.

Bonn, 26.10.2021 Papst Franziskus hat die Vorsitzende des Hildegardis-Vereins, Charlotte Kreuter-Kirchhof, zur Vize-Koordinatorin des vatikanischen Wirtschaftsrats ernannt. Das teilte der Vatikan am Montag mit. Der Hildegardis-Verein freut sich sehr darüber, dass Kreuter-Kirchhof die erste Frau ist, die diese verantwortungsvolle Aufgabe auf weltkirchlicher Ebene wahrnimmt. Wir gratulieren und wünschen für die Aufgabe alles Gute und Gottes Segen.

In ihrer neuen Funktion ist Kreuter-Kirchhof die Stellvertreterin des Münchner Kardinals Reinhard Marx, der Koordinator des Rats ist. Sie gehört dem Wirtschaftsrat seit August 2020 an. Damals ernannte der Papst sieben Laien, darunter sechs Frauen, in das Gremium. Zudem gehören dem insgesamt 15 Mitglieder starken Rat acht Kardinäle an.

Als Teil seiner Kurienreform hatte Franziskus im Jahr 2014 das Wirtschaftssekretariat und den Wirtschaftsrat als dessen Aufsichtsgremium geschaffen. Der Wirtschaftsrat tritt viermal im Jahr zusammen. Er überwacht die wirtschaftlichen Strukturen und Aktivitäten des Vatikans und der mit dem Heiligen Stuhl verbundenen Einrichtungen. Eine Amtszeit beträgt fünf Jahre.

Kreuter-Kirchhof studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Heidelberg, Genf und Tübingen. Seit 2015 ist sie Inhaberin des Lehrstuhls für Deutsches und Ausländisches Öffentliches Recht, Völkerrecht und Europarecht an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und seit 2017 Direktorin des Düsseldorfer Instituts für Energierecht. Sie ist Beraterin der Unterkommission Frauen in Kirche und Gesellschaft der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz.

Langjährige stellvertretende Vorsitzende zur Caritas-Präsidentin gewählt

Mit Eva Welskop-Deffaa steht erstmals eine Frau an der Spitze des Verbands

Bonn, 14.10.2021 Eva Maria Welskop-Deffaa wird künftig den Deutschen Caritasverband leiten. Sie wurde am Mittwochabend zur Nachfolgerin von Prälat Peter Neher gewählt. Bei der Präsidentschaft handelt sich um eine der wichtigsten Positionen in der katholischen Kirche und in der Sozialpolitik Deutschlands. Mit Welskop-Deffaa wird ab Mitte November erstmals eine Frau (und kein Kleriker) diese Position ausfüllen. Die Caritas mit ihren gut 25.000 Einrichtungen wird geleitet durch die Präsidentin als Vorstandsvorsitzende, die den Verband in Kirche, Staat und Gesellschaft repräsentiert und jeweils für eine Amtszeit von sechs Jahren gewählt wird.

Welskop-Deffaa war von 2003 bis 2014 stellvertretende Vorsitzende des Hildegardis-Vereins. Sie begründete nicht nur das Helene-Weber-Forschungskolleg des Vereins und dessen Familienstipendien, sondern initiierte damals auch die ersten großen Projekte wie beispielsweise das bundesweit erste Mentoring für Studentinnen mit Behinderung. Welskop-Deffaa ist weiterhin aktives Vereins-Mitglied. Die Volkswirtin übernahm seit 2017 Verantwortung im Caritas-Vorstand mit der Zuständigkeit für Fach- und Sozialpolitik und befasst sich dort insbesondere mit der Digitalisierung.

Der Hildegardis-Verein freut sich sehr über ihre Wahl zur Präsidentin des Caritasverbands. Es sei eine historische Wahl gewesen, so Geschäftsführerin Birgit Mock. Der Verein wünsche ihr für diese wichtige Gestaltungsaufgabe Mut, ein hörendes Herz und Gottes Segen.

"Kirche im Mentoring" erhält Nominierung des zap-Innovationspreises

Preisverleihung bei Pastoralkongress in Bochum

Bochum, 12. Oktober 2021 Das Programm „Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“ ist für den zap-Innovationspreis des Zentrums für Angewandte Pastoralforschung der Ruhr-Universität Bochum nominiert worden. Am Montagabend würdigte Jurymitglied Johannes von Schmettow das vom Hildegardis-Verein durchgeführte Mentoring-Programm als „eine nicht wegzudenkende Entwicklungsmaßnahme für Frauen in kirchlichen Führungsrollen“. Er sei sehr beeindruckt von dem Projekt gewesen, so der langjährige Berater bei Egon Zehnder.

Die Geschäftsführerin des Hildegardis-Vereins, Birgit Mock, und Projektleiterin Stephanie Feder nahmen die Nominierung entgegen. „Wir haben die Vision einer geschlechtergerechten Kirche mit geteilter Verantwortung. Mit unserem Programm für mehr Frauen in kirchlichen Führungspositionen hat der Kulturwandel schon begonnen,“ sagte Mock. Feder dankte allen Engagierten in den Bistümern und kirchlichen Organisationen, die „Kirche im Mentoring“ vorantrieben.

Acht weitere Projekte, Personen, Firmen und Initiativen waren nominiert: Kinderbauernhof am Brennlesberg, Netzgemeinde da_zwischen, „Liebe gewinnt“, Visionsprozess Segensorte, Campussegen, „Vision von Hoffnung“, „St. Maria als …“ und relilab.org. Gewonnen hat den undotierten Preis „St. Maria als Kirche des Dialogs und der Vernetzung“. Die Preisverleihung fand im Rahmen des zap-Kongresses zum Thema „Zusammenhang von Pastoral und Evaluation“, der bis Mittwoch in Präsenz und digital stattfindet. Der nach 2017 zum zweiten Mal vergebene Preis will innovative Pastoral im deutschsprachigen Raum fördern.

Mehr Information zu „Kirche im Mentoring“

Seit dem Start von „Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“ im Jahr 2016 wurden insgesamt 161 Frauen von ihren Bistümern, Verbänden und Hilfswerken entsandt. 124 Tandems haben das Programm bereits abgeschlossen.

„Kirche im Mentoring - Frauen steigen auf“, das Mentoring-Programm zur Steigerung des Anteils von Frauen in Leitungspositionen in der katholischen Kirche, wird vom Hildegards-Verein in Kooperation mit der Deutschen Bischofskonferenz und dem Bonifatiuswerk für die deutschen Bistümer durchgeführt. Es zielt darauf ab, Frauen auf Führungspositionen innerhalb der katholischen Kirche vorzubereiten. Das Programm will darüber hinaus zu einer geschlechtergerechten Personal- und Organisationsentwicklung beitragen, für den Arbeitsplatz Kirche werben und eine nachhaltige Nachwuchssicherung ermöglichen.

Raus aus der Corona-Krise mit Women4Youth

IN VIA, Hildegardis-Verein und KDFB starten Kampagne zugunsten von Mädchen und jungen Frauen am internationalen Mädchentag

Logo Women4Youth - Frauen helfen Mädchen und jungen Frauen aus der Coronakrise. Darunter sind die Logos der durchführenden Organisationen In Via, Hildegardis-Verein und KDFB.

Freiburg/Bonn/Köln, 11.10.2021 Fast jede vierte junge Frau zwischen 16 und 35 Jahren hat bis heute unter den Folgen der Pandemie zu leiden. Studien belegen, dass sie mehr belastet sind als männliche Gleichaltrige und von Überforderung, Zukunftsängsten und Vereinsamung berichten. Um Mädchen und jungen Frauen aus dem Coronatief und zurück ins Leben zu helfen, haben drei katholische Frauenverbände „Women4Youth“ ins Leben gerufen. Das spendenfinanzierte Projekt von IN VIA Deutschland, dem Hildegardis-Verein e.V. und dem Katholischen Deutschen Frauenbund e.V. (KDFB) schafft kurzfristig passgenaue Angebote für die Anliegen junger Frauen, die sich zurückgezogen und den gesellschaftlichen Anschluss oder auch die berufliche Perspektive verloren haben.

Geplant sind in der bis Dezember 2022 dauernden Kampagne unter anderem jeweils ein Chancentag für Schulabsolventinnen und junge Mütter, der den Frauen neue berufliche Perspektiven bietet, sowie bundesweit mehrere Empowerment-Coachings, die Mädchen und junge Frauen wieder Mut geben sollen. In Vorbereitung sind zahlreiche Angebote, angefangen vom 1:1-Coaching durch Berufspatinnen, über sportliche, kreative und gesellige Gruppenaktivitäten (durchgeführt von IN VIA) bis hin zu Karriere- und Zukunftsbörsen, bei denen Netzwerke geknüpft und neue Zuversicht geschöpft werden können (durchgeführt vom Hildegardis-Verein).

„Die Corona-Pandemie hat bei Mädchen und jungen Frauen Resilienz-Reserven in hohem Maße aufgebraucht. Der Wunsch, die damit verbundenen Folgen abzuwenden, hat mich bewogen, diese Initiative anzuregen,“ sagt Eva Welskop-Deffaa, Vorstand Sozial- und Fachpolitik des Deutschen Caritasverbandes und Initiatorin von Women4Youth. Sie wirbt um Spenden für das Projekt: „Jetzt kommt es auf Ihre Mithilfe an, damit Women4Youth ein Erfolg wird und vielen jungen Frauen neue Chancen eröffnet“, so Welskop-Deffaa. KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth appelliert an ältere Frauen: „Die Corona-Maßnahmen haben jungen Menschen viel Solidarität gegenüber den Älteren abgefordert. Jetzt ist es an der Zeit, dass wir als gestandene Frauen diese Solidarität zurückgeben und junge Frauen unterstützen, die es alleine nicht aus dem Corona-Tief herausschaffen,“ so die Parlamentarische Staatsekretärin.

Beate Gilles: „Eine wichtige Aufgabe, bei der wir alle mit anpacken sollten“

„Dabei mitzuhelfen, dass Mädchen und junge Frauen trotz der Pandemie gute Chancen haben, ein selbstbestimmtes Leben zu gestalten, ist eine wichtige Aufgabe, bei der wir alle mit anpacken sollten,“ sagt die Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz, Dr. Beate Gilles, die auch Vorsitzende des Frauenfachverbands IN VIA ist. Prof. Dr. Charlotte Kreuter-Kirchhof, Vorsitzende des Hildegardis-Vereins, weist auf die lange anhaltende Wirkung von stärkenorientierter und biografiebezogener Begleitung durch den Verein hin: „Mit Angeboten wie unseren Chancentagen eröffnen wir jungen Frauen den Raum für Begegnungen, Kontakte und Impulse, die sie weit über die kurzfristige Hilfe hinaus unterstützen können.“

Auf der Webseite www.women4youth.de gibt es mehr Informationen zu den geplanten Projektvorhaben. Wer mit einer Spende ermöglichen möchte, dass Berufsorientierungs- und Chancentage, Patinnen-Programme und Ferienangebote für möglichst viele junge Frauen stattfinden können, kann unter der Angabe von Projekt Women4Youth spenden an:
Hildegardis-Verein e.V., IBAN: DE06 3702 0500 0001 7791 01, BIC: BFSWDE33XXX.

„Kirche muss geteilte Leitung und Tandemmodelle für Führungspositionen ausbauen“

Münchener Amtschefin Stephanie Herrmann würdigt das Programm „Kirche im Mentoring“

Bonn, 21.09.2021 Damit mehr Frauen in kirchliche Führungspositionen kommen, braucht es nach Aussage der Amtschefin des Erzbischöflichen Ordinariats München, Dr. Stephanie Herrmann, neue Leitungsmodelle wie geteilte Führung, Vertrauen der Vorgesetzten in die Stärken der Nachwuchskräfte sowie gezielte Förderprogramme wie „Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“. „Geteilte Leitung und Tandemmodelle sind ein wichtiges Instrument, das wir in der Kirche noch weiter ausbauen müssen,“ sagte die promovierte Juristin beim Abschlussseminar von „Kirche im Mentoring“, das Ende vergangener Woche online stattfand. Sie selbst habe sich bewusst für eine Führungsposition in der Kirche entschieden. Für ihre berufliche Entwicklung hätten Vorbilder eine große Rolle gespielt, die Freude am Gestalten vermittelt haben. In diesem Sinne bewerte sie auch die Rolle der Mentorinnen und Mentoren im Programm als besonders wertvoll.
Wichtig seien für die zukünftige Entwicklung in der Kirche auch familienfreundliche Strukturen, die die Vereinbarkeit von Familie und Karriere ermöglichten, und, „dass es auch für Männer selbstverständlicher wird, in Elternzeit zu gehen“. Frauen, die an Programmen wie „Kirche im Mentoring“ teilnehmen, zeigten damit, dass sie bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und in Führung zu gehen. Das sei ein wichtiges Signal für die Kirche. Wenn Bistumsleitungen Frauen in das Mentoringprogramm entsendeten, sei das ein Zeichen der Wertschätzung und Ermutigung: „Mit dem Programm Kirche im Mentoring wollen wir Frauen fördern, sich weiterzuentwickeln und sie motivieren, Verantwortung und Führungsaufgaben zu übernehmen.“

Das Modell Amtschefin und Generalvikar in geteilter Leitung funktioniert

Herrmann leitet als Amtschefin seit Anfang 2020 das erzbischöfliche Ordinariat in geteilter Leitung mit Generalvikar Christoph Klingan. Damit ist das Erzbistum München die erste Diözese in Deutschland gewesen, die die Leitung des Ordinariats neu geordnet und neben dem Generalvikar ein eigenes Amt geschaffen hat. „Das Modell funktioniert, weil wir uns gut abstimmen und es ein gemeinsames Herangehen gibt. Vom Generalvikar war von Anfang an die Offenheit da, dieses Modell gemeinsam zu gestalten,“ sagte sie. Zusammen haben sie eingeführt, dass die Stabsstelle zur Prävention von sexuellem Missbrauch von zwei Frauen im Tandem geführt wird, und können sich entsprechende Besetzungen auch in anderen Bereichen vorstellen.
Den Frauen, die das Mentoring-Programm abgeschlossen haben, wünschte Herrmann, „Neugier und den Mut, über den Tellerrand hinauszublicken, ins kalte Wasser zu springen und neue Aufgaben zu übernehmen“.

Seit 2016 haben 124 Tandems das Mentoring abgeschlossen

Bei der dreitägigen Online-Tagung, das am Freitag endete, schlossen 15 Tandems ihr Mentoring-Jahr ab. Die Absolventinnen stellten ihre Praxis-Projekte vor, die neben den Treffen mit ihren Mentorinnen und Mentoren das Jahr geprägt hatten. Dazu zählt unter anderem die Einführung eines Sicherheitskonzepts für Dienstreisen im Ausland. Weitere 15 Mentees der Gruppe 5 hatten das Programm bereits im Juni beendet. Die 30 Absolventinnen der gesamten Gruppe 5 stammen aus den (Erz-)Bistümern Aachen, Köln, München (jeweils 3 Tandems), Augsburg, Eichstätt, Freiburg, Limburg, Paderborn und Trier (je 2 Tandems), Bamberg, Berlin, Dresden-Meißen, Fulda und den Hilfswerken Agiamondo, Misereor, Missio Aachen und Renovabis (je 1 Tandem) sowie dem Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ (1 Tandem). Insgesamt haben jetzt 124 Tandems das Mentoring abgeschlossen; sie stammen aus 19
Bistümern, 4 Hilfswerken und 3 Caritasverbänden. Die neue Gruppe 6 ist im Juni 2021 mit 18 Tandems gestartet; Ende September beginnen weitere 18 Tandems. Erstmals nimmt ein Tandem am Mentoringprogramm teil, in dem zwei Mentees, die sich künftig eine Leitungsposition teilen werden, mit einer Mentorin zusammenarbeiten.

Allgemeine Information zu „Kirche im Mentoring“

Kirche im Mentoring - Frauen steigen auf“, das Mentoring-Programm zur Steigerung des Anteils von Frauen in Leitungspositionen in der katholischen Kirche, wird vom Hildegards-Verein in Kooperation mit der Deutschen Bischofskonferenz und dem Bonifatiuswerk für die deutschen Bistümer durchgeführt. Es zielt darauf ab, Frauen auf Führungspositionen innerhalb der katholischen Kirche vorzubereiten. Das 2016 gestartete Programm will darüber hinaus zu einer geschlechtergerechten Personal- und Organisationsentwicklung beitragen, für den Arbeitsplatz Kirche werben und eine nachhaltige Nachwuchssicherung ermöglichen.

Erste Online-Mitgliederversammlung

Bildergalerie zur MGV 2021

Bonn, 6.9.2021. "Alles fügt sich und erfüllt sich, musst es nur erwarten können…" Mit dem Gedicht "Stilles Reifen" von Christian Morgenstern begann am Vormittag des 4. September die erste Online-Mitgliederversammlung des Hildegardis-Vereins. Den Text auf einer Postkarte sowie eine Ähre hatte jede zuvor aus einem goldenen Umschlag geholt. Er war zusammen mit Tee, Kaffee und einer Kräuterkapsel in einem Paket vorab an die Mitglieder verschickt worden. So war für leibliches Wohl während der dreistündigen Veranstaltung gesorgt und auch dafür, dass man Kräuter aussät und ihnen beim Wachsen zusieht.

Auf dem Programm standen Aussprachen in Kleingruppen zu den diversen Projekten des Hildegardis-Vereins, Wahlen und eine 20-minütige Bibelarbeit zu unserer Jahresbegleiterin Rut. Bei unseren Vorstandswahlen wurden Dr. Regina Illemann als Schriftführerin und Petra Dierkes als Beisitzerin für weitere vier Jahre wiedergewählt. Wir danken beiden für die Bereitschaft und ihren Dienst.

„Mentoring macht Mut – und führt zu sichtbaren Erfolgen“

Zweiter Durchgang des iXNet-Mentoring-Programms für Akademiker*innen mit Behinderung auf Arbeitssuche abgeschlossen

Screenshot vom Zoom-Abschlusstreffen des iXNet-Mentoringjahres

Bonn, 6.7.2021. Das iXNet-Mentoringprogramm des Hildegardis-Vereins für Akademiker*innen mit Behinderung ist am Wochenende mit einem zweitägigen Online-Seminar zu Ende gegangen. „Die beiden Durchgänge haben gezeigt: Mentoring macht Mut – und führt zu sichtbaren Erfolgen. Wir freuen uns, dass es den Mentees im Laufe des Jahres gelungen ist, ihre Ziele zu erreichen,“ erklärte die stellvertretende Vorsitzende des Vereins, Dr. Hannah Schepers. Einige Mentees hätten in den vergangenen Monaten eine Arbeitsstelle gefunden, die ihren Qualifikationen entspricht. Andere meisterten ihren Berufsalltag dank der Unterstützung ihrer Mentor*innen mit deutlich mehr Selbstbewusstsein, so Schepers. „Aber auch die Mentor*innen berichteten, dass sich ihnen durch die Arbeit mit ihrer Mentee neue Perspektiven eröffnet und sie im Mentoring-Gespräch einiges über sich selber gelernt hätten.“

Seit Ende 2019 haben mehr als 40 Akademiker*innen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen, die den Einstieg oder Wiedereinstieg ins Berufsleben anstreben, an einer der beiden Runden teilgenommen. Sie wurden ein Jahr lang ehrenamtlich von berufserfahrenen Mentor*innen begleitet, die selbst eine Behinderung haben.

Die Arbeit im Tandem wurde ergänzt durch jeweils drei Gruppenveranstaltungen. Bei den zweitägigen Online-Seminaren ging es um Stärkenorientierung, das Selbstbild und die eigenen Strategien, um sich als Akademiker*in mit Behinderungen am Arbeitsmarkt zu platzieren und zu behaupten. Zudem gab es Raum zum Netzwerken und zum Austausch über rechtliche Aspekte, Management-Fähigkeiten und die Frage, ob man die eigene Behinderung im Bewerbungsprozess anspricht und wenn ja, wie. Um der doppelten Benachteiligung von Frauen mit Behinderungen am Arbeitsmarkt Rechnung zu tragen, richtete sich der erste Durchgang von Dezember 2019 bis Dezember 2020 nur an weibliche Mentees. An dem im Juli 2020 begonnenen und nun zu Ende gegangenen zweiten Durchgang nahmen Akademiker*innen aller Geschlechter teil.

Vorstellungsgespräch als Elfmeterpunkt

„Wie viele andere auch, frage ich mich immer wieder, ob ich nur deshalb zu einem bestimmten Vorstellungsgespräch eingeladen werde, weil ich in der Bewerbung meine Schwebehinderung angegeben habe,“ berichtete eine Mentee. „Mein Mentor sagte: ‚Wenn ein Fußballer einen Elfmeter zugesprochen bekommt, fängt er nicht an nachzudenken, ob der gerechtfertigt war, sondern er legt den Ball auf den Punkt und schießt.‘“ Sie versuche nun, diesen Rat zu berücksichtigen und sich besonders gut auf das Vorstellungsgespräch vorzubereiten. Weitere Mentees berichteten, dass sie im Laufe des Mentoring-Programmes viel gelernt hätten, das ihnen jetzt und in Zukunft hilfreich sein werde. Viele von ihnen fanden eine Arbeitsstelle oder fühlen sich bestärkt, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.

In den kommenden Monaten erstellt der Hildegardis-Verein eine Dokumentation über das iXNet-Mentoring und bietet für die Teilnehmenden Online-Stammtische zum Austausch an. Im Dezember endet das Projekt.

Der Hildegardis-Verein wird auch künftig im Bereich Inklusion aktiv sein: „Wir wollen weiter Projekte anbieten, die Frauen mit Behinderungen auf ihrem Lebens- und Bildungsweg unterstützen und dazu beitragen, Inklusion zu einem selbstverständlichen Bestandteil unserer Gesellschaft zu machen“, so Vorstandsvizin Schepers. Damit setzt der Hildegardis-Verein dort an, wo auch eine aktuelle Studie der Aktion Mensch Handlungsbedarf ausmacht: Diese hat verdeutlicht, dass schwerbehinderte Frauen geringere Karriere- und Beschäftigungschancen als schwerbehinderte Männer haben, und dass ein Kultur- und Bewusstseinswandel für gleichberechtigte Teilhabe notwendig ist.

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Das iXNet-Mentoring-Programm ist Bestandteil des im Oktober 2018 begonnenen iXNet - inklusives Expert*innen-Netzwerk. Es nutzt Fachwissen, bündelt es und stellt es auf einem Online-Portal zur Verfügung, um als inklusives Peer-Support-Netzwerk insbesondere Akademiker*innen mit Behinderungen auf ihrem beruflichen Weg zu unterstützen und ihre Beschäftigungsperspektiven zu verbessern. Der Hildegardis-Verein führte ergänzend das Mentoring-Programm durch, um Akademiker*innen neben dem digitalen Austausch auf der Online-Plattform auch persönlich zu unterstützen.

Initiiert vom Arbeitgeberservice für schwerbehinderte Akademiker der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) sind an iXNet vier Institutionen beteiligt: das Institut für empirische Soziologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (IfeS), der Hildegardis-Verein e. V., das Institut der Deutschen Wirtschaft Köln e. V. – REHADAT und die ZAV.

Als ältester Verein zur Förderung von Frauenstudien in Deutschland verfügt der Hildegardis-Verein über eine mehr als hundertjährige Erfahrung bei der individuellen und zielgerichteten Unterstützung von Frauen und führt seit zwölf Jahren erfolgreich Mentoring-Programme und andere Projekte für Studentinnen und Akademikerinnen durch.

Bildunterschrift: Screenshot der Gruppe 2 des iXNet-Mentorings beim Abschlussseminar am 3. Juli 2021.

Bildquelle: Hildegardis-Verein

„Kirche muss sich durch Führungskräfte im positiven Sinne stören lassen“

Bei Abschlussseminar von „Kirche im Mentoring“ würdigt Generaloberin Sr. Dr. Katharina Ganz das Programm

Zoom-Bildschirm zeigt eine Ordensfrau mit kurzem grauem Haar, scharzer Brille und weißem Pulli.

Bonn, 10.06.2021 Die katholische Kirche muss sich nach Worten der Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen, Schwester Dr. Katharina Ganz, durch Führungskräfte im positiven Sinne stören lassen, um ihre Kultur zu verändern. „Wenn Frauen in einer Institution in Führung kommen, die in Letztverantwortung von geweihten Männern geleitet wird, dann ist das eine produktive Störung,“ sagte die promovierte Pastoraltheologin beim Abschlussseminar von „Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“, das bis Mittwoch online stattfand. „Frauen in Leitungspositionen verändern die Herangehensweisen und Perspektiven und entwickeln die Institution Kirche weiter. Wenn die Kirche sich nicht von ihnen herausrufen lässt, macht sie sich mit der Zeit überflüssig,“ fügte sie hinzu.

Schwester Katharina betonte, dass es einen „aktiven Aufstand von Frauen“ brauche, „dass wir nicht warten, bis wir generös gebeten werden, Mitverantwortung wahrzunehmen, sondern dass wir uns zunehmend einmischen, gemeinsam auftreten und unsere Stimmen erheben.“ Frauen als ein Teil der Kirche könnten die Verantwortung nicht stets nur nach oben delegieren. Den Frauen, die nun das Mentoring-Programm abgeschlossen haben, wünschte Schwester Katharina, dass sie weiter beibehalten, was sie gelernt haben, und sich vernetzen, verbünden und immer wieder kritisches Feedback einholen.

Vom Toten Punkt zum Wendepunkt

Die Vorsitzende des Hildegardis-Vereins, Professorin Dr. Charlotte Kreuter-Kirchhof, bezeichnete das Programm „Kirche im Mentoring“ als einen Hoffnungsort für die Zukunft der Kirche. Mit Bezug auf die Worte von Kardinal Reinhard Marx sagte sie: „Die Lage der Kirche ist im Moment sehr schwierig, wir stehen an einem Toten Punkt, an dem es nicht einfach weiter gehen kann wie bisher. Aber Orte, an denen Menschen den Blick nach vorne richten, um die Zukunft der Kirche zu gestalten, wie das Kloster Oberzell, die Aktion ‚Frauen verkünden das Wort‘ und unser Mentoring-Programm machen mir Mut und geben mir österliche Hoffnung, dass wir einen Wendepunkt für unsere Kirche finden können.“ Beim Mentoring-Programm engagierten sich Frauen, lernten voneinander, würden sichtbar und übernähmen Verantwortung in Leitung – im Sinne der frohen Botschaft. Somit gehe von „Kirche im Mentoring“ ein Aufbruch aus.

Bei der dreitägigen Online-Tagung schlossen 15 Tandems ihr Mentoringjahr ab. Die Absolventinnen stellten ihre Praxis-Projekte vor, die neben den Treffen mit ihren Mentorinnen und Mentoren das Jahr geprägt hatten. Dazu zählen unter anderem eine interkulturelle Roll-Up-Ausstellung zur „Gefahr einer einzigen Geschichte“, eine bundesweite Tagung zu kultursensibler Trauerbegleitung, die Implementierung der Eigentümerverantwortung von Liegenschaften eines Bistums und die Planung kirchlicher Unterstützungsangebote für intersexuelle Menschen. Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken war durch Simon Rüffin vertreten, der das Mentoring-Programm als wichtiges Vorhaben auch in der Diaspora-Regionen würdigte und betonte, dass sich das Hilfswerk aus Überzeugung für das Thema Frauenförderung einsetzt.

Weitere 16 Mentees der Gruppe 5 werden das Programm im September beenden. Die 31 Absolventinnen stammen aus den (Erz-)Bistümern Aachen, Köln, München (3 Tandems), Augsburg, Eichstätt, Freiburg, Limburg, Paderborn und Trier (je 2 Tandems), Bamberg, Berlin, Dresden-Meißen, Fulda und den Hilfswerken Agiamondo, Misereor, Missio Aachen und Renovabis (jeweils 1 Tandem) sowie dem Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ (2 Tandems).
Insgesamt haben bereits 124 Tandems das Mentoring erfolgreich abgeschlossen; sie stammen aus 20 Bistümern, 5 Hilfswerken und 4 Caritasverbänden. In den kommenden Monaten starten 36 neue Tandems der Gruppe 6.

Allgemeine Information zu „Kirche im Mentoring“

„Kirche im Mentoring - Frauen steigen auf“, das Mentoring-Programm zur Steigerung des Anteils von Frauen in Leitungspositionen in der katholischen Kirche, wird vom Hildegards-Verein in Kooperation mit der Deutschen Bischofskonferenz und des Bonifatiuswerks für die deutschen Bistümer durchgeführt. Es zielt darauf ab, Frauen auf Führungspositionen innerhalb der katholischen Kirche vorzubereiten. Das 2016 gestartete Programm will darüber hinaus zu einer geschlechtergerechten Personal- und Organisationsentwicklung beitragen, für den Arbeitsplatz Kirche werben und eine nachhaltige Nachwuchssicherung ermöglichen.

Mehr unter: www.kirche-im-mentoring.de

Digital und Inklusiv

Ein Workshop beim Digitalen Ökumenischen Kirchentag 2021

Ein Laptop, auf dem eine PowePoint-Präsentation läuft. Darauf steht: In der Vielfalt der digitalen Kommunikationsformen haben wir die Chance, vielfältige Zugänge zu Kirche zu öffnen. Dafür müssen wir aber auch etwas tun.

Unsere Studentische Mitarbeiterin Julia Schönbeck hat beim Digitalen Ökumenischen Kirchentag in diesem Jahr einen Workshop gehalten zum Thema „Digitale Teilhabe für eine inklusive Kirche“. Hier stellt sie eine ihrer Thesen vor:

Beim Telefonieren kann ich mein Gegenüber nicht sehen, beim Schreiben kann ich den Tonfall nicht hören: Häufig wird die Kommunikation über Medien für ihre eingeschränkten Kommunikationsebenen kritisiert. Dabei wird von der Norm nicht-behinderter Personen und deren Wahrnehmungs- und Kommunikationsmöglichkeiten ausgegangen. Eine blinde Person kann in Gesprächen keine visuellen Aspekte aufnehmen, kann beispielsweise die Mimik nicht sehen und deuten. Es treten dafür andere Ebenen in den Vordergrund, sodass nicht grundsätzlich von einem Mangel auszugehen ist. Während einige sich schwer damit tun, Gedanken schriftlich zu formulieren und minutenlange Sprachnachrichten verschicken, empfinde ich das Schreiben häufig als leichter und habe das Gefühl, mich klarer und bewusster dadurch ausdrücken zu können. Tatsache ist, dass wir die Botschaft, die beim Gegenüber ankommt, immer nur begrenzt kontrollieren können. Mein Tonfall, eine Geste, eine Formulierung können von vier Menschen auf vier verschiedene Weisen aufgenommen und verstanden werden. Zusätzliche Ebenen tragen nicht automatisch dazu bei, Sprache eindeutiger zu machen. Auch analoge Kommunikation ist dementsprechend nicht so einheitlich und eindimensional wie häufig vorausgesetzt: Es gibt mehr als die lautsprachliche Norm. Vielfältige digitale Kommunikationsformen und -medien heißen damit auch: vielfältige Zugänge zu Kommunikation und Teilhabe an Gemeinschaft. Digitale Formate haben damit die Chance, barrierefreier und inklusiver zu sein – wenn wir es denn wollen.

Das heißt: In der Vielfalt der Kommunikationsformen, der Medien, der Formate online, haben wir die Chance vielfältige Zugänge zu Kirche zu öffnen. Weil sie sich ergänzen.

Dafür müssen wir aber auch etwas tun. Das heißt z.B. sich die Zeit für Untertitel auf YouTube zu nehmen, bzw. die automatischen Untertitel zu überarbeiten, damit sie wirklich zum Verständnis beitragen. Das heißt, auf Instagram und Twitter Bildbeschreibungen zu verfassen. Mir die Mühe zu machen, ein Transkript für meinen Podcast zu erstellen. Das bedeutet, einen Text in leichter Sprache für die Gemeindehomepage zu schreiben. Oder bei der Anmeldung zu einem Seminar Unterstützungsbedarf im Hinblick auf Barrierefreiheit abzufragen und dann auch zu ermöglich.

„Wir Menschen mit Behinderung können in einem Unternehmen Umsatz und Image steigern“

Video-Statement zum Europäischen Protesttag am 5. Mai

Bonn, 05.05.2021 Zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai fordern Akademiker*innen mit Behinderung bessere Möglichkeiten zur Teilhabe am ersten Arbeitsmarkt. Unter der Überschrift „Profit durch Inklusion“ betonen Frauen und Männer des iXNet-Mentoringprogramms des Hildegardis-Vereins in einer Videobotschaft: „Wir Menschen mit Behinderung können in einem Unternehmen Umsatz und Image steigern. Wir leisten wertvolle Arbeit – auch in Führungspositionen.“ Die Akademiker*innen rufen dazu auf, als Personen mit ihren jeweiligen Stärken wahrgenommen zu werden: „Wir sind mehr als unsere Behinderung.“

Gemäß dem diesjährigen Motto des Protesttages „Deine Stimme für Inklusion – mach mit!“ hatte der Hildegardis-Verein die Teilnehmer*innen des Projektes iXNet und Gäste eingeladen, sich am Protesttag zu beteiligen. Dazu organisierte der Hildegardis-Verein einen virtuellen Stammtisch. Mentees, Mentor*innen und die Veranstalterinnen des Hildegardis-Vereins sprachen in diesem Rahmen über die größten Teilhabe-Barrieren im Alltag und in der Arbeitswelt sowie darüber, wie die Gesellschaft inklusiver gestaltet werden könnte. Sie erarbeiteten in Kleingruppen mehrere Statements für eine inklusive Gesellschaft. Arbeitgeber*innen rufen sie auf: „Ihr profitiert von unseren Stärken, also behindert uns nicht!“ und „Inklusion ist ein Menschenrecht und kein Sparmodell.“ Auch mehr Barrierefreiheit im Öffentlichen Personennahverkehr als ein Gut, das sowohl allen Bevölkerungsgruppen als auch dem Klimaschutz diene, wurde gefordert.

Das iXNet-Mentoring-Programm ist Teil des Projektes iXNet – inklusives Expert*innen-Netzwerk, das als Peer-Support-Netzwerk Akademiker*innen mit Behinderungen auf ihrem beruflichen Weg unterstützt.

Das kurze Video mit Untertiteln und Gebärdensprachdolmetscher wird auf der Webseite und den Social-Media-Kanälen des Hildegardis-Vereins (Twitter, Instagram, YouTube) veröffentlicht. Es ist Teil der Social-Media-Aktion „Deine Stimme für Inklusion – mach mit!“ von Aktion Mensch zum Protesttag.

Große Resonanz auf ersten inklusiven Bewerbungstag des Hildegardis-Vereins

Namhafte Arbeitgeber*innen wie Adidas und die Stadt Bonn trafen mit Studentinnen mit Behinderung zusammen

45 Menschen sind auf dem Zoom-Bildschirm auf einem Laptop zu sehen. Davor liegt ein Zettel mit den Logos des Vereins und von Aktion Mensch.

Bonn, 22.04.2021 Mit dem digitalen Bewerbungstag #InZukunftGemeinsam hat der Hildegardis-Verein hochqualifizierte Frauen mit Behinderung mit Arbeitgeber*innen zusammengebracht, die für Vielfalt und Inklusion im Unternehmen eintreten. Mehr als 70 Personen nahmen am Mittwoch, 21. April, am barrierefreien Online-Seminar teil, das von der Aktion Mensch gefördert wurde. „Mit unserem Bewerbungstag wollen wir Impulse für eine Kultur der Vielfalt setzen“, sagte Dr.‘ Hannah Schepers, stellvertretende Vorsitzende des Hildegardis-Vereins. „Wir ermutigen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, gemeinsam das große Potenzial einer inklusiven Arbeitswelt zu nutzen.“

Die Vertreter*innen der teilnehmenden Unternehmen zeigten hohes Interesse daran, ihre Recruiting- und Kommunikationsstrategien mit Blick auf Menschen mit Behinderungen noch weiter auszubauen. „Wir wollen als Unternehmen verstehen, was die Bewerber*innen umtreibt und sind deswegen beim Bewerbungstag dabei,“ sagte Monika Malinoski von Adidas, die aus dem Future Talents Team des Sportartikelherstellers einige Stellenangebote mitbrachte. Andreas Dickmann von der Bundesstadt Bonn bekannte sich dazu, das Engagement der ehemaligen Hauptstadt aufrecht zu halten: „Wir sind ein öffentlicher Arbeitgeber mit mehr als 7.000 Beschäftigen und wir sind sehr daran interessiert, weiterhin Menschen mit Behinderung einzustellen“.

Zu den weiteren anwesenden Arbeitgeber*innen gehörten Consors Finanz BNP Paribas, die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte, Aktion Mensch, DMK E-Business sowie Hochschulen aus Bremen, Neubrandenburg, Dortmund, Düsseldorf und Dresden. Auch Vertreter*innen der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit und des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) brachten ihre Expertise ein.

Speed-Dating und Abbau von Vorurteilen

Der Bewerbungstag bot den Teilnehmenden mit interaktiven Dialogformaten und Speed-Datings die Möglichkeit, persönlich ins Gespräch zu kommen und sich zu vernetzen. Zudem hatten Arbeitgebende die Möglichkeit, sich in Workshops mit unbewussten Vorurteilen sowie der Beantragung von Arbeitsplatzausstattung zu beschäftigen. Die Studentinnen und Absolventinnen arbeiteten daran, sich ihre eigenen Stärken bewusst zu machen und Strategien zu entwickeln, die bei der Stellensuche zielführend sind. Eine der Trainerinnen, Elmas Yilmaz, berichtete über ihre Workshops: „Mir ging es darum, die Haltung der Studentinnen zu stärken als Frauen mit Behinderung und eventuell einem Migrationshintergrund: Sie müssen zeigen, was sie können. Die Arbeitgeber*innen wiederum sollten erkennen, wie einfach und gewinnbringend es sein kann, mit jemanden mit Behinderung zusammenzuarbeiten.“

Die Studentinnen und Absolventinnen auf Stellensuche waren begeistert: „Das Event heute ist eine ganz tolle Sache. Die Offenheit der Arbeitgeber hat mich sehr beeindruckt“, so eine Teilnehmerin. Eine weitere freute sich über die offene Gesprächsatmosphäre, in der man sich nicht zu verstellen brauchte.

Im März hatte eine Studie der Aktion Mensch zur Situation von Frauen mit Schwerbehinderung am Arbeitsmarkt besonderen Handlungsbedarf für Frauen mit Beeinträchtigung aufgezeigt. Die Aktion Mensch kam zu dem Schluss, dass es einen Kultur- und Bewusstseinswandel braucht. Der Blick der Arbeitgebenden müsse stärker auf die individuellen Kompetenzen von Menschen Behinderung gerichtet werden.  So zeigte sich, dass sich Frauen mit Schwerbehinderung deutlich weniger von Stellenausschreibungen angesprochen als männliche Kollegen und als Bewerber*innen ohne Behinderung. Dabei sind auch eine inklusive Bildsprache und die Kommunikation von flexiblen Arbeitszeitmodellen wichtig.

Diese Ergebnisse decken sich mit den Erfahrungen, die der Hildegardis-Verein seit fast 15 Jahren im Rahmen seiner Inklusionsprojekte macht. Der Hildegardis-Verein führt unter anderem Projekte durch, in denen Frauen mit Behinderung stärkenorientiert auf ihrem Berufs- und (Hochschul-)Bildungsweg unterstützt werden. Die Erfahrungen der Projekt-Teilnehmerinnen zeigen, dass Frauen mit Beeinträchtigung oft viele Hürden überschreiten müssen, bis sie eine Stelle finden, die ihren Qualifikationen entspricht – oft, weil Hemmschwellen und Berührungsängste auf allen Seiten im Weg stehen. Auf diesen Bedarf hat der Hildegardis-Verein mit seinem ersten inklusiven Bewerbungstag reagiert und stieß damit auf große Resonanz.

#InZukunftGemeinsam

Online-Bewerbungstag für Arbeitgeber*innen und Studentinnen mit Behinderung mit Speed-Dating und Provokativ-Training

#IINZUKUNFT GEMEIINSAM-Bewerbungstag für Studentinnen mit Behinderung und Arbeitgeber*innen (mit Link)

Bonn, 26.03.2021 Unternehmen suchen qualifizierte Bewerber*innen, Studienabsolventinnen mit Behinderung den Einstieg ins Berufsleben: der Hildegardis-Verein bringt beide Gruppen zusammen – bei #InZukunftGemeinsam, dem digitalen Bewerbungstag für Studentinnen mit Behinderung und interessierten Arbeitgeber*innen am 21. April 2021. Bei der Online-Veranstaltung steht gemeinsames Training und Netzwerken im Vordergrund.

„Wir möchten die jungen Frauen dabei unterstützen, eine Beschäftigung zu finden, die ihren Qualifikationen entspricht. Und wir möchten Arbeitgeber*innen zeigen: Absolventinnen mit Beeinträchtigungen sind ein Gewinn für jedes Unternehmen,“ sagt die stellvertretende Vorsitzende des Hildegardis-Vereins, Dr.‘ Hannah Schepers. Der Hildegardis-Verein greift bei der Veranstaltung auf seine Kompetenzen mit barrierefreien Online-Seminaren zurück. Die Veranstaltung ist aufgrund der finanziellen Unterstützung durch die Aktion Mensch kostenfrei.

Der Bewerbungstag startet am 21. April mit einem Kennenlernen und geht mit zwei parallelen Trainings weiter. Gemeinsam mit der Beraterin Elmas Yilmaz beschäftigen sich die Studentinnen und Absolventinnen mit Fragen rund um eine gelingende Bewerbung und entwickeln Strategien für eine erfolgreiche Jobsuche. Währenddessen arbeiten ProvokativCoach Dr.‘ Annette Standop und Birgit Mock, Geschäftsführerin des Hildegardis-Vereins, mit den Vertreter*innen der Unternehmen zum Thema „unconscious bias“, den unbewussten Vorurteilen. In einem inklusiven Speed-Dating gibt es am Nachmittag die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen, bevor die zweite Workshop-Runde startet. Der Workshop für Studentinnen behandelt die Kommunikation eigener Stärken; die Arbeitgeber*innen bekommen praktische Tipps zur Beantragung von Arbeitsplatzausstattung und Hilfsmitteln.

Weitere Informationen und das Anmeldeformular finden Sie unter: www.hildegardis-verein.de/bewerbungstag.html

„Frauen mit Behinderung sind am Arbeitsmarkt von Diskriminierung betroffen“

Hildegardis-Verein begrüßt aktuelle Aktion-Mensch-Studie – neues Projekt bringt Studentinnen mit Behinderung mit Unternehmen zusammen

Bonn, 08.03.2021 Zum Weltfrauentag erinnert der Hildegardis-Verein an die Lage von hochqualifizierten Frauen mit Behinderung auf Arbeitssuche. „Aus unseren Projekten berichten Studentinnen, Absolventinnen und Akademikerinnen mit Behinderung seit Jahren, dass sich der Übergang ins Berufsleben oftmals sehr schwierig gestaltet,“ sagte die stellvertretende Vorsitzende des Hildegardis-Vereins, Dr. Hannah Schepers. „Die neue Studie der Aktion Mensch zu geschlechtsspezifischen Unterschieden bei der Teilhabe am Erwerbsleben belegt nun unsere Erfahrungen mit Zahlen: Frauen mit Behinderung sind am Arbeitsmarkt von Diskriminierung betroffen.“ Der Hildegardis-Verein begrüße die Erhebung der Aktion Mensch und werde sich mit seinen Projekten weiterhin für Inklusion an Hochschulen und in der Arbeitswelt einsetzen.

Der Hildegardis-Verein führt aktuell zwei Projekte durch, die auf den (Wieder-)Einstieg von Frauen mit Behinderung mit Hochschulabschluss in die Arbeitswelt zielen: Beim Mentoringprogramm „iXNet – inklusives Expert*innen Netzwerk“ stand die erste Gruppe des 2019 gestarteten Mentorings ausschließlich Akademikerinnen offen, um der beobachteten doppelten Benachteiligung von Frauen mit Behinderungen am Arbeitsmarkt Rechnung zu tragen. Ein aktuelles neues Projekt bringt junge Frauen mit Behinderung mit ihren potenziellen Arbeitgeber*innen zusammen: In den kommenden Wochen organisiert der Hildegardis-Verein einen Bewerbungstag für Studentinnen mit Behinderung und Unternehmen. Geplant sind unter anderem ein Speed-Dating und spezielle Trainings für die Unternehmensseite und für die Absolventinnen und Studentinnen. „Wir möchten die jungen Frauen dabei unterstützen, eine Beschäftigung zu finden, die ihren Qualifikationen entspricht. Und wir möchten Arbeitgeber*innen zeigen: Absolventinnen mit Beeinträchtigungen sind ein Gewinn für die Unternehmen,“ sagt Schepers. Der Bewerbungstag wird von der Aktion Mensch gefördert.

Am Montag hat die Aktion Mensch die repräsentative Erhebung „Situation von Frauen mit Schwerbehinderung am Arbeitsmarkt – Studie zu geschlechtsspezifischen Unterschieden bei der Teilhabe am Erwerbsleben“ veröffentlicht. Demnach sind Frauen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt von doppelter Diskriminierung betroffen: Sie bilden das Schlusslicht bei Lohn sowie Vollzeit- und Führungspositionen und sind durch Haushalts- und Familienaufgaben besonders belastet. Im Durchschnitt verdienen weibliche Erwerbstätige mit Behinderung 667 Euro netto weniger pro Monat als Männer mit Behinderung. In Bewerbungsprozessen hat sich etwa die Hälfte aller Frauen mit Behinderung diskriminiert gefühlt und geht davon aus, aufgrund ihrer Behinderung auch seltener zu Vorstellungsgesprächen eingeladen zu werden. Gerade einmal jede Zehnte arbeitet in einer leitenden Position – und das, obwohl sie stärker motiviert sind, in ihrer Karriere voranzukommen, als Männer mit Behinderung und ähnlich stark wie Frauen und Männer ohne Behinderung. Die Mehrheit der Arbeitnehmerinnen mit Behinderung beklagt zudem Stress etwa durch den zunehmenden Konkurrenz- und Leistungsdruck und die Sorge, den errungenen Arbeitsplatz wieder zu verlieren. Grundlage der 84-Seiten starken Studie ist ein erstmaliger systematischer Vergleich der Erwerbssituation von Frauen und Männern mit und ohne Schwerbehinderung.

Der Hildegardis-Verein hatte im Europäischen Jahr der Chancengleichheit 2007 erstmals in Deutschland den spezifischen Förderbedarf von Studentinnen mit Behinderung ermittelt. Auf Grundlage dieser Machbarkeitsstudie führte er von 2008 bis 2013 das bundesweit erste Mentoring-Programm für 60 Studentinnen mit Behinderung durch. Es folgten weitere Projekte zur gendergerechten Inklusion an Hochschulen und zum Einstieg von Akademikerinnen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt. Der Hildegardis-Verein fördert seit seiner Gründung 1907 Frauen auf ihrem Weg zu akademischer Bildung und beruflicher Qualifizierung.

Abschied von Maria Dahms

Ehemalige Schatzmeisterin im Alter von 91 Jahren verstorben

Maria Dahms bei der Mitgliederversammlung im Jahr 2006: Eine Dame in einer floralen Bluse blickt in die obere rechte Ecke des Bildes.

Als Hildegardis-Verein nehmen wir Abschied von unserem langjährigen Mitglied Maria Dahms (6. August 1929 bis 28. Februar 2021). Sie war von 1994 bis 2003 Schatzmeisterin im Vorstand und danach Kassenprüferin im Verein.

Maria Dahms war Mathematiklehrerin am Hildegardis-Gymnasium in Duisburg. Zusammen mit der dortigen Schulleiterin Hannelore Tölle war sie im Vorstand des Hildegardis-Vereins. Als Hannelore Tölle 1994 Vorsitzende wurde, gewann sie Maria Dahms als Schatzmeisterin für den Vorstand. Beide waren gut befreundet und langjährige Weggefährtinnen.

Bis zu ihrem Tod war Maria Dahms bei uns Mitglied. Wir verlieren mit ihr eine treue Unterstützerin unserer Arbeit, eine kluge Schatzmeisterin und langjährige Kassenprüferin sowie eine Frau mit Charme und Humor. Wir denken an sie, beten für sie und erinnern uns gern an sie.

„Ein Signal für die Erneuerung der Kirche“

Hildegardis-Verein begrüßt die Entscheidung für eine Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz

Beate Gilles lächelt. Ihre Hornbrille hat dieselbe Farbe wie ihr hellbraunes Haar, das sie im Pagenschnitt trägt.

Bonn, 23.02.2021. Der Hildegardis-Verein begrüßt die Besetzung der Leitung des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz mit Beate Gilles. „Dass die Stelle erstmals mit einer Frau besetzt wird, ist ein Signal für die Erneuerung unserer Kirche; wir begrüßen diesen Schritt sehr,“ erklärte die Vorsitzende Charlotte Kreuter-Kirchhof. „Es ist ein wichtiges Zeichen, dass die Deutsche Bischofskonferenz diese herausgehobene Leitungsstelle offen ausgeschrieben und jetzt mit einer Frau besetzt hat,“ so Kreuter-Kirchhof. Es zeige, dass die Deutsche Bischofskonferenz auch in den eigenen Strukturen und in dieser zentralen Gestaltungsaufgabe nicht auf die Kompetenz und die Charismen von Frauen verzichten wolle.

Der Hildegardis-Verein setzt sich seit vielen Jahren dafür ein, dass mehr Frauen Verantwortung in Leitungsaufgaben der katholischen Kirche übernehmen. Im Programm „Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“ arbeitet der Verein in Kooperation mit der Deutschen Bischofskonferenz mit den Bistümern, Hilfswerken und Caritas-Verbänden darauf hin, dass der Frauenanteil in den Leitungspositionen der Kirche auf ein Drittel und mehr gesteigert wird.

Am Dienstag hatten die Bischöfe bei ihrer Online-Frühjahrsvollversammlung Beate Gilles zur Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz gewählt. Dr. Beate Gilles ist seit 2010 Leiterin des Dezernats Kinder, Jugend und Familie im Bistum Limburg. Die Theologin ist zudem Bundesvorsitzende von IN VIA, dem Katholischen Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit und vertritt seit Januar die katholische Kirche im Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks. „Wir wünschen Frau Gilles für diese wichtige Gestaltungsaufgabe Mut, Zuversicht und Gottes Segen,“ sagte die Vorsitzende des Hildegardis-Vereins.

Im Januar war Jesuitenpater Dr. Hans Langendörfer nach knapp 25 Jahren im Amt in den Ruhestand gegangen. Er hatte im Februar 2020 erklärt, dass seine Nachfolge auch für jemanden ohne Priesterweihe offen sei. In der wesentlich kleineren Bischofskonferenz für Skandinavien und Island übt mit der Ordensfrau Anna Mirijam Kaschner bereits eine Frau das Amt der Generalsekretärin aus. Übergangsweise übernahm ab Januar Ulrich Pöner das Amt des Sekretärs der Deutschen Bischofskonferenz, das er am 1. Juli an Beate Gilles abgibt.

Seit 2016 haben insgesamt 100 angehenden Führungskräfte das Programm „Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“ des Hildegardis-Vereins erfolgreich abgeschlossen. Bis 2022 absolvieren weitere 64 Frauen in vier Gruppen das einjährigen Mentoring-Programm. Inzwischen haben 21 (Erz-)Bistümer, sechs Hilfswerke und zwei Diözesancaritasverbände Frauen zum Mentoring-Programm entsandt. Als Einrichtung der Frauenförderung unterstützt der in der Kirche beheimatete Hildegardis-Verein seit über 100 Jahren mit innovativen Programmen die akademische Aus- und Weiterbildung von Katholikinnen.

Videoserie des Fachkollegs "Inklusion an Hochschulen - gendergerecht" gestartet

Studentinnen mit Behinderung berichten über ihren Hochschulalltag

Bonn, 05.01.2021. In sechs barrierefreien Videos kommen Studentinnen, Promovendinnen und Absolventinnen mit Behinderung oder chronischer Krankheit zu Wort. Sie sprechen in der Videoserie "Hochschule ohne Hindernisse" über Barrieren, über Funktionierendes und geben ihre Tipps weiter.

Im Rahmen des Fachkollegs "Inklusion an Hochschulen - gendergerecht" ließ der Hildegardis-Verein mehrere Videos produzieren. Eines der Ziele des Projekts ist es, Frauen mit Behinderung(en) sichtbar zu machen und ihnen, ihren Geschichten und ihren Forderungen an die Hochschulen eine Stimme zu geben. Deshalb wurden sechs barrierefreie Videos produziert, in denen Frauen mit Behinderung über ihren Hochschulalltag berichten. Jede von ihnen beantwortet die Fragen: "Welchen Barrieren begegnest du?", "Wie überwindest du diese Barrieren?", "Was läuft schon gut?", "Was wünschst du dir?", "Hast du noch einen Rat?".

Die sechs Videos werden nach und nach auf der Seite fachkolleg-inklusion.de veröffentlicht und auf allen Sozialen Netzwerken des Hildegardis-Vereins: in entsprechenden Playlists auf YouTube, Facebook, Instagram und Twitter. Wir wünschen viel Spaß beim Ansehen und freuen uns, wenn die Videos geliked und geteilt werden!

Die Videoserie ist ein Teil des Projekts Fachkolleg "Inklusion an Hochschulen – gendergerecht", das vom Hildegardis-Verein durchgeführt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.