Polizeistellen und Hochschulen wollen mit Hildegardis-Verein inklusiver werden
Innovatives Projekt „InklusionsGuides” startet in die dritte Runde
Bonn, 14.03.2025. Vier Polizeistellen und zwei Hochschulen nehmen an der neuen Runde des innovativen Projektes InklusionsGuides des Hildegardis-Vereins teil und setzen sich damit für eine geschlechtergerechte und inklusive Arbeitswelt ein. Je zwei Studentinnen oder Berufseinsteigerinnen mit Behinderung werden ein Jahr lang die Institutionen beraten. „Neben dem Austausch mit anderen Guides und Arbeitgebern freue ich mich darauf, mich selbst weiterzuentwickeln,“ sagt die Sozialarbeiterin und Guide Vanessa Zeltner. Der Hildegardis-Verein setzt mit den neuen Teams das Projekt fort, das seit 2022 mit positiver Resonanz läuft.
Insbesondere die Polizei in Nordrhein-Westfalen haben die Erfolge des Projekts überzeugt, an dessen ersten Runde die Polizei Bonn teilgenommen hatte. Der Mehrwert der InklusionsGuides habe vier weitere Polizeibehörden veranlasst, in diesem Jahr am Projekt teilzunehmen, erklärt Erika Ullmann-Biller, Hauptschwerbehindertenvertretung der Polizei NRW. Mit Unterstützung des Innenministers Herbert Reul und des Inklusionsamtes Rheinland nehmen nun die Polizeibehörde Rhein-Erft-Kreis, das Landesamt für zentrale polizeiliche Dienste in Duisburg, das Landeskriminalamt und das Polizeipräsidium Düsseldorf an den InklusionsGuides teil. 2026 sollen sich vier weitere Behörden anschließen. „Die Polizei NRW führt auf ihrem Weg zur Inklusion mehrere Projekte durch, um mehr Menschen mit Behinderungen zu gewinnen und um Voraussetzungen für den gleichen Zugang zu Arbeit und Teilhabe zu schaffen. Gerade Frauen mit Behinderungen haben es doppelt schwer, deshalb setzen wir auf die InklusionsGuides: Das Projekt setzt da an, wo Unwissen oder gar Vorurteile herrschen und leistet Aufklärung, baut Vorurteile ab und bricht verkrustete Strukturen auf. Wir wollen noch besser werden, die Sichtweisen von jungen Frauen mit Behinderungen kennenlernen und von ihnen lernen“, so Ullmann-Biller.
Dass das Thema Inklusion auch im Hochschulkontext relevant ist, zeigt sich am hohen Interesse der Universität Leipzig und der Hochschule Biberach. „Mit dem Projekt InklusionsGuides verschränkt die Universität Leipzig ihre Aktivitäten im Bereich Gleichstellung und Inklusion weiter – für geschlechtergerechtere und inklusivere Arbeitsbedingungen. Wir wollen den Input von Expertinnen-in-eigener-Sache und den beteiligten Institutionen nutzen, um die Sensibilisierung für Barrieren in den Personalprozessen der Universität zu stärken.“, erklärt Dr. Jörg Wadzack, Kanzler der Universität Leipzig.
„Uns ist es ein Anliegen, Menschen mit Behinderung an der Hochschule Biberach bestmögliche Rahmenbedingungen zu bieten, damit sie sich in Job und Studium voll entfalten können. Dabei werden wir künftig an unseren beiden Campus-Standorten durch zwei InklusionsGuides begleitet. Für diese Unterstützung sind wir sehr dankbar und freuen uns auf viele neue Impulse und Gesichter im Projekt!“, ergänzt Prof. Dr. Chrystelle Mavoungou, Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule Biberach.
„Das Interesse der teilnehmenden Institutionen bestätigt uns in unserer Überzeugung, dass Inklusion ein Zukunftsthema ist. Deshalb setzen wir mit der dritten Projektphase mit großer Motivation die Arbeit an unserem Ziel einer inklusiven Arbeitswelt fort“, so Dr. Hannah Schepers, stellvertretende Vorsitzende des Hildegardis-Vereins. Das Projekt ziele sogleich darauf ab, junge Frauen mit Behinderung zu empowern sowie sie zu unterstützen, ihr Netzwerk zu erweitern und Erfahrungen im Arbeitskontext zu sammeln, so Schepers.
Seit Projektbeginn im Jahr 2022 haben zehn Unternehmen und Institutionen in zwei Durchgängen das Projekt abgeschlossen, Erkenntnisse gewonnen und Veränderungen eingeleitet: Adecco, BNP Paribas, das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB), jobvalley, die Polizei Bonn, der SoVD-Niedersachsen, die Stadt Bonn, die Universität Bonn, die Universität des Saarlandes, und der Sportverein Werder Bremen.
Das Projekt „InklusionsGuides - Der innovative Weg zu mehr Diversität in der Arbeitswelt“ startete im Januar 2022. Das Vorhaben des Bonner Hildegardis-Vereins wird in Kooperation mit und durch Förderung der Aktion Mensch durchgeführt und darüber hinaus von der BNP Paribas Stiftung unterstützt.
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Ein Gruppenfoto finden Sie ab 14 Uhr hier zum Download. Für eine höhere Auflösung schreiben Sie bitte eine Mail an lukassek@hildegardis-verein.de.