Mitgliederversammlung 2015

...und Netzwerktreffen

Am Wochenende des 30./31.10.2015 tagte die Mitgliederversammlung des Hildegardis-Vereins e.V. in Bonn und wählte einen neuen Vorstand: Prof. Dr. Gisela Muschiol (56), Kirchenhistorikerin an der Universität Bonn wurde einstimmig als Vorsitzende wiedergewählt. Prof. Dr. Charlotte Kreuter-Kirchhof (45), Professorin für Deutsches und Ausländisches Öffentliches Recht, Völkerrecht und Europarecht an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf und langjähriges engagiertes Mitglied im Beirat des Vereins, ist die neue stellvertretende Vorsitzende des Hildegardis-Vereins. In weitere Ämter beriefen die Anwesenden eine Reihe jüngerer Frauen, die im Hildegardis-Verein in den vergangenen Jahren vielfach Verantwortung übernommen haben: Dr. Hannah Schepers (29) aus Berlin als Schatzmeisterin und Dr. Regina Illemann (33) aus Bonn als Schriftführerin. Dr. Iris Müller-Limbach wurde als Justiziarin, und Petra Dierkes und Aenne Siebert wurden als Beisitzerinnen wiedergewählt.

Eva M. Welskop-Deffaa/Berlin, die von 2003 bis 2014 als stellvertretende Vorsitzende für den Verein tätig war, wurde bei einem Festakt mit großem Dank für Ihr Wirken im Hildegardis-Verein aus dem Vorstand verabschiedet. In ihrer Laudatio erinnerte Hildegard Müller, Hauptgeschäftsführerin im Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V., an die Projekte des Vereins, die maßgeblich von Frau Welskop-Deffaa mit auf den Weg gebracht wurden: das Helene-Weber-Kolleg des Hildegardis-Vereins (2005-2006), die Einführung eines Familienstipendiums zur Vereinbarkeit von Elternschaft und Ausbildung, das bundesweit erste Mentoring-Programm für Studentinnen mit Behinderung und chronischer Krankheit (2008-2013) und das Projekt „Lebensweg inklusive: KompetenzTandems für Studentinnen mit und ohne Behinderung“ (2013-2016). Auch Dr. Monika Born schied nach 6 Jahren Amtszeit als Beisitzerin aus dem Vorstand aus.

Auf der Tagesordnung stand für die Mitglieder insbesondere auch die Diskussion über eine intensivierte Netzwerkarbeit. „Wir wollen hier sowohl fächer-, berufs- als auch generationenübergreifend noch stärker tätig werden“, so Prof. Dr. Gisela Muschiol. „Denn Frauen müssen sich noch viel miteinander vernetzen, wenn sie ihr Potenzial in Gesellschaft, Kirche und Wirtschaft ganz ausschöpfen wollen.“

Diese Fragen wurden im Anschluß an die Mitgliederversammlung auch im Rahmen einer Podiumsdiskussion unter Leitung der ehemaligen Staatsministerin Hildegard Müller zum Thema vertieft. Die Diskussionsrunde zum Thema „Sich selbst treu bleiben – Frauen an der Spitze und dem Weg dahin“ bildete die Eröffnungsveranstaltung eines anderthalbtägigen Netzwerktreffens, zu dem der Hildegardis-Verein nicht nur seine Mitglieder, sondern auch Frauen aus seinem erweiterten Kontaktkreis eingeladen hatte.

Die 80 Teilnehmenden tauschten sich auch am folgenden Tag bei einem sogenannten Wissens-Café mit dem Titel „Berufs(um)wege?“ lebhaft weiter untereinander sowie mit Expertinnen und Experten aus: Prof. Dr. Ingeborg Schwank, die an der Universität Köln eine Professur für Mathematik und ihre Didaktik inne hat, sprach z. B. über ihre Karriere in einem von Männern dominierten Wissenschaftszweig; Dr. Claudia Lücking-Michel/Berlin, MdB, schilderte die Herausforderungen, die ein politisches Mandat mit sich bringt und Domvikar Dr. Hans Günther Ullrich/Trier diskutierte mit den Teilnehmerinnen über das Thema „Berufung als Beruf“. Weiter referierten Andrea Qualbrink („Macht hoch die Tür – als Frau in kirchlicher Führungsposition“), Patricia Jansen („Im Spagat – Alleiner-ziehend“), Annette Mailänder („Erfolgsfaktoren für eine erfüllende selbstständige Tätigkeit“), Dr. Petra Morsbach: „Kultur (er)leben – mit Literatur Gesellschaft gestalten“, Schwester Franziska Passeck OSF („Der Sog nach unten – Lebensbrüche“) und Prof. Dr. Ingeborg Schwank („Fast ohne-gleichen – Karriere als Frau in einer Männerdomäne“).

Zurück