Dezember 2016
Stärken erkennen und nutzbar machen.
Positive Zwischenbilanz des deutschlandweit ersten Mentoring-Programms zur Steigerung des Anteils von Frauen in kirchlicher Führung
Sechs Monate nach dem Start von „Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“ ziehen die am ersten Durchlauf teilnehmenden Mentees auf ihrem Halbzeitseminar in Essen eine positive Zwischenbilanz: „Die Zusammenarbeit mit meiner Mentorin in den vergangenen Wochen hat mir gezeigt, wie ich mich auf eine Führungsposition bei der katholischen Kirche vorbereiten kann“, drückt es eine der Teilnehmerinnen aus. „Die Selbstverständlichkeit, die sie als weibliche Führungskraft ausstrahlt und das Handwerkszeug, das sie mir vermittelt, zeigen mir: Frauen leiten – auch in der Kirche!“
„Dass auch die anderen Mentees die Kooperation mit ihren Mentorinnen und Mentoren schon jetzt als lehrreich und ermutigend erleben, bestätigt uns darin, dass Mentoring für die katholische Kirche als Arbeitgeberin ein effektives Instrument der Persönlichkeitsentwicklung ist“, so die stellvertretende Vorsitzende des Hildegardis-Vereins, Professorin Dr. Charlotte Kreuter-Kirchhof. „Es erlaubt den weiblichen Nachwuchskräften, ihre besonderen Stärken zu erkennen und nutzbar zu machen.“
Für die 20 Mentees aus neun verschiedenen deutschen (Erz-)Diözesen bot das zweitägige Treffen die Gelegenheit, ihre Lernerfahrungen, die sie seit Beginn des vom Hildegardis-Verein durchgeführten Projekts im Juni 2016 erworben haben, zu reflektieren und – vertieft durch kollegiales Feedback – auszuwerten.
Darüber hinaus wurden die Nachwuchskräfte in Trainings auf die zukünftige Übernahme von Leitungsaufgaben vorbereitet: der Workshop „Machtspiele?! − Mit Profil zum Ziel!“ befasste sich mit der Relevanz von Geschlechterrollen und Statusverhalten auf Führungsebenen; das Coaching „Argumentationstechniken: Umgang mit Killerphrasen“ thematisierte die Bedeutung von Sprache und Kommunikationskompetenz für die (gelingende) Interaktion am Arbeitsplatz. Die Abendeinheit unter dem Schwerpunkt „Führen als Frau: Geglückte Sichtbarkeit und angemessener Habitus in der Unternehmenskultur der deutschen Bistümer“ bezog die Führungserfahrung der anwesenden Mentoren mit ein.
Die teilnehmenden Mentorinnen und Mentoren hatten parallel die Möglichkeit, sich intensiv mit der Bedeutung von „Unconscious bias“ („unbewussten Vorannahmen und Stereotypen“) zu befassen. Diese spielen im Alltag von (Personal-)Entwicklung eine große Rolle. Das Training trug dazu bei, die Herkunft dieser Mechanismen zu erklären und Möglichkeiten aufzuzeigen, sie zu überwinden. So ist eine Führungskultur, die auf gemischte Teams setzt, für die Kirche von entscheidender Bedeutung – darin waren sich die Anwesenden einig. Das bedeutet, dass in Führungs- und Gestaltungsverantwortung idealerweise eine Bandbreite von Typen vertreten ist, unterschiedlicher Herkunft, mit unterschiedlichen Erfahrungswerten und natürlich beiderlei Geschlechts.
Hintergrund
An den beiden einjährigen Mentoring-Zyklen nehmen insgesamt 14 (Erz-)Bistümer teil: Aachen, Bamberg, Berlin (Caritas), Dresden-Meißen, Essen, Hamburg, Hildesheim, Köln, Limburg, Magdeburg, München und Freising, Münster, Osnabrück und Trier. Insgesamt stehen 40 Tandemplätze zur Verfügung. In jedem Tandem arbeitet eine erfahrene Leitungsperson aus den (Erz-)Bistümern mit einer Nachwuchskraft (Mentee) zusammen und ermöglicht ihr Einblicke in eine kirchliche Leitungstätigkeit. Als Mentoren werden in dem Programm Frauen und Männer eingesetzt.
Das Mentoring wird vom Hildegardis-Verein e. V. durchgeführt, der in der katholischen Kirche beheimatet ist und als Einrichtung der Frauenförderung seit mehr als 100 Jahren die akademische Ausbildung und Qualifizierung von Katholikinnen unterstützt. An der Projektsteuerung sind neben dem Hildegardis-Verein und der Deutschen Bischofskonferenz alle (Erz-)Bistümer beteiligt, die Tandems in das Programm entsenden. So ist sichergestellt, dass spezifische regionale Bedingungen berücksichtigt und Synergien zu bereits erfolgten Gleichstellungsmaßnahmen der (Erz-)Bistümer und Projekten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf genutzt werden.
Beim Mentoring entsteht ein Pool von qualifizierten Nachwuchskräften, auf den alle (Erz-)Bistümer zukünftig zurückgreifen können. Außerdem wird ein kollegiales Netzwerk von etablierten Führungskräften aufgebaut, das nachhaltig über den Programmzeitraum hinaus wirken kann. Das Programm „Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“ trägt dazu bei, weibliche Führungsvorbilder in der Kirche zu fördern.
Hinweis
Die Erklärung der deutschen Bischöfe zum Abschluss des Studientages „Das Zusammenwirken von Frauen und Männern im Dienst und Leben der Kirche“ während der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im Februar 2013 ist als pdf-Datei zum Herunterladen unter www.dbk.de verfügbar.
Halbzeitseminar "Kirche im Mentoring"
Die Teilnehmenden der ersten Gruppe des Mentoring-Programms zur Steigerung des Anteils von Frauen in Führungspositionen in der katholischen Kirche („Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“) kommen am
12./13. Dezember 2016
im Kardinal-Hengsbach-Haus
Dahler Höhe 29
45239 Essen-Werden
zu einer Halbzeitbilanz zusammen. Für die 20 Mentees aus neun verschiedenen deutschen Diözesen ist dies die Gelegenheit, ein Zwischenfazit zu den Erfahrungen zu ziehen, die sie seit Beginn des vom Hildegardis-Verein durchgeführten Vorhabens im Juni 2016 gesammelt haben. Darüber hinaus werden die Frauen in mehreren Workshops und Trainings auf die Leitungsaufgaben vorbereitet, die sie bei ihrer Arbeitgeberin Kirche anstreben. Das Seminar steht unter dem inhaltlichen Schwerpunkt „Führen als Frau“. Die anderen Seminare behandeln die Schwerpunkte „Führung und Person“ und „Führen in der Kirche“.
Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind herzlich zur Abendveranstaltung am Montag, den 12. Dezember 2016, eingeladen. Diese steht unter dem Thema „Geglückte Sichtbarkeit und angemessener Habitus in der Unternehmenskultur der Deutschen Bistümer“.
Medienkontakt:
Dr. Ursula Sautter
Tel. +49-(0)228-90 87 15 30
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Hintergrund
Das „Mentoring-Programm zur Steigerung des Anteils von Frauen in Leitungspositionen in der katholischen Kirche“ wird vom Hildegardis-Verein in Kooperation mit den deutschen (Erz-)Bistümern und der Deutschen Bischofskonferenz durchgeführt. Ziel ist, weibliche Nachwuchskräfte auf Führungspositionen in der katholischen Kirche vorzubereiten und zu einer geschlechtergerechten Personal- und Organisationsentwicklung beizutragen. Das Programm wirbt für den Arbeitsplatz Kirche, will den Anteil von Frauen in Leitungspositionen steigern und eine nachhaltige Nachwuchssicherung ermöglichen.
An den beiden einjährigen Mentoring-Zyklen nehmen insgesamt 14 (Erz-)Bistümer teil: Aachen, Bamberg, Berlin (Caritas), Dresden-Meißen, Essen, Hamburg, Hildesheim, Köln, Limburg, Magdeburg, München und Freising, Münster, Osnabrück und Trier. Insgesamt stehen 40 Tandemplätze zur Verfügung. In jedem Tandem arbeitet eine erfahrene Leitungsperson (Mentor/in) aus den (Erz-)Bistümern mit einer Nachwuchskraft (Mentee) zusammen und ermöglicht ihr Einblicke in eine kirchliche Leitungstätigkeit. Als Mentoren werden in dem Programm Frauen und Männer eingesetzt.
Das Mentoring wird vom Hildegardis-Verein e.V. durchgeführt, der in der katholischen Kirche beheimatet ist und als Einrichtung der Frauenförderung seit mehr als 100 Jahren die akademische Ausbildung und Qualifizierung von Katholikinnen unterstützt. An der Projektsteuerung sind neben dem Hildegardis-Verein und der Deutschen Bischofskonferenz alle (Erz-)Bistümer beteiligt, die Tandems in das Programm entsenden. So ist sichergestellt, dass spezifische regionale Bedingungen berücksichtigt und Synergien zu bereits erfolgten Gleichstellungsmaßnahmen der Bistümer und Projekten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf genutzt werden.
Beim Mentoring entsteht ein Pool von qualifizierten Nachwuchskräften, auf den alle (Erz-)Bistümer zukünftig zurückgreifen können. Außerdem wird ein kollegiales Netzwerk von etablierten Führungskräften aufgebaut, das nachhaltig über den Programmzeitraum hinaus wirken kann. Das Programm „Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“ trägt dazu bei, weibliche Führungsvorbilder in der Kirche sichtbar zu machen.